Balthasar-Fischer-Preis 2006
Das Deutsche Liturgische Institut in Trier (DLI) verlieh am 31. Juli 2006 zum zweiten Mal den Balthasar-Fischer-Preis zur Förderung der liturgiewissenschaftlichen Forschung. Der vom DLI ausgelobte Preis hat eine erfreulich breite Resonanz gefunden. Eingereicht wurden neun Arbeiten, davon eine in englischer und eine in französischer Sprache. Darunter sind eine Lizentiatsarbeit, sechs Dissertationen und eine Habilitationsschrift.
Die Jury sprach sich einstimmig dafür aus, den Preis zu verleihen an Dr. Olaf Richter aufgrund seiner Arbeit ANAMNESIS - MIMESIS - EPIKLESIS. Der Gottesdienst als Ort religiöser Bildung, Leipzig 2005.
Die Arbeit stellt den Gottesdienst als zentralen Bildungsort des christlichen Glaubens heraus und liefert einen evangelischen Beitrag zu einer ökumenischen Bildungstheorie des Gottesdienstes. Sie zeigt, dass und wie sich religiöse Bildung in der gottesdienstlichen Feier ereignet. Die Bildung des christlichen Glaubens gewinnt ihre Kraft vor allem aus der darstellenden Vergegenwärtigung der Heilsgeschichte (Anamnesis), aus der tätigen Teilhabe der Gläubigen (Mimesis) und aus dem performativ zugesprochenen Wirken des heiligen Geistes (Epiklesis).
Olaf Richter, Jahrgang 1966, ist Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Mit der ausgezeichneten Arbeit wurde er im Jahr 2004 von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig zum Dr. theol. promoviert.
Der Preis zur Förderung der liturgiewissenschaftlichen Forschung ist mit 3.000 Euro dotiert. Das Preisgeld 2006 wurde vom Verein zur Förderung des Deutschen Liturgischen Instituts gesponsert.
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der 5. Trierer Sommerakademie, am 31.07.2006 im Robert-Schuman-Haus der Katholischen Akademie Trier. Den Teilnehmern aus Deutschland, Belgien, Kanada, Luxemburg, Österreich, der Schweiz und Spanien konnte Dr. Richter in einem kurzen Referat die Thesen seiner Studie darlegen.
Pfarrer Dr. Olaf Richter nahm in Begleitung seiner Frau den Preis in Empfang. Er wurde überreicht durch den Vorsitzenden der Jury, Prof. Dr. Andreas Heinz, Trier (2. v. re.). Zu den ersten Gratulanten gehörten der Leiter des Instituts, Prälat Dr. Eberhard Amon (re.) und der Zweite Vorsitzende des DLI e.V., Prof. Dr. Martin Klöckener, Freiburg/Schweiz (li.).