Balthasar-Fischer-Preis 2008

Das Deut­sche Lit­ur­gi­sche Insti­tut in Trier (DLI) ver­lieh am 4. August 2008 den Bal­tha­sar-Fischer-Preis zur För­de­rung der lit­ur­gie­wis­sen­schaft­li­chen For­schung. Der vom DLI aus­ge­lob­te Preis wur­de in die­sem Jahr zum drit­ten Mal ver­ge­ben. Ein­ge­reicht wur­den elf Stu­di­en aus Deutsch­land, Bel­gi­en, Öster­reich und Isra­el. Dar­un­ter sind sechs Dis­ser­ta­tio­nen und eine Habilitationsschrift.

Die Jury sprach sich ein­stim­mig dafür aus, den Preis zu ver­lei­hen an Dr. Alex­an­der Zer­faß, Worms, auf­grund sei­ner Arbeit Mys­te­ri­um mira­bi­le. Poe­sie, Theo­lo­gie und Lit­ur­gie in den Hym­nen des Ambro­si­us von Mai­land zu den Chris­tus­fes­ten des Kir­chen­jah­res.

Zer­faß unter­sucht drei höchst­wahr­schein­lich authen­ti­sche Hym­nen des Ambro­si­us zu den Fes­ten Weih­nach­ten, Epi­pha­nie und Ostern und behan­delt glei­cher­ma­ßen poe­ti­sche Gestalt und theo­lo­gi­schen Gehalt aus der Per­spek­ti­ve des lit­ur­gi­schen Voll­zugs. Dabei gelingt es ihm durch­aus gegen­warts­re­le­vant zu zei­gen, dass das christ­li­che Fest kei­ne blo­ße Über­hö­hung des All­tags dar­stellt, son­dern in ihn hin­ein­wirkt: „Die im Fest erfah­re­ne Heils­zu­sa­ge Got­tes gilt auch und gera­de im Un-Heil des Alltags.“

Ambro­si­us (+ 397), einer der gro­ßen Theo­lo­gen der frü­hen Kir­che, war Bischof von Mai­land. Er wur­de um 339 in Trier geboren.

Alex­an­der Zer­faß, Jahr­gang 1978, Pro­mo­ti­ons­sti­pen­di­at der Stu­di­en­stif­tung des deut­schen Vol­kes, wur­de mit der aus­ge­zeich­ne­ten Arbeit im Jahr 2007 von der Katho­lisch-Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Mainz zum Dr. theol. pro­mo­viert. Zu sei­nen For­schungs­ge­bie­ten zäh­len die Hym­no­lo­gie (Schwer­punkt: latei­ni­sche Hym­nen­dich­tung), die Tag­zei­ten­lit­ur­gie im Mit­tel­al­ter (Schwer­punkt: ere­mi­ti­sche Reform­or­den) und der Wort­got­tes­dienst der Messe.

Der Bal­tha­sar-Fischer-Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Das Preis­geld 2008 wur­de von der Pax-Bank, Trier, und der Ren­nings-Wag­ner-Stif­tung des Deut­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tuts je zur Hälf­te gespon­sert. Ein Gruß­wort sprach Win­fried Hin­zen, Vor­stands­mit­glied der Pax-Bank Köln.

Das Stu­di­um der christ­li­chen Lit­ur­gie und die lit­ur­gie­wis­sen­schaft­li­che For­schung sol­len durch den Bal­tha­sar-Fischer-Preis geför­dert wer­den. Die Stif­ter wis­sen sich dabei dem Andenken Bal­tha­sar Fischers (1912-2001) ver­pflich­tet. In der Mit­te sei­nes Lebens­wer­kes stand der Got­tes­dienst der Kir­che. Dabei hat er wis­sen­schaft­li­chen Anspruch, Sor­ge um die pas­to­ra­le Ver­tie­fung und öku­me­ni­sche Weit­sicht mit­ein­an­der ver­bun­den und so die Lit­ur­gie­wis­sen­schaft in beson­de­rer Wei­se gefördert.

Die Preis­ver­lei­hung erfolg­te im Rah­men der 7. Trie­rer Som­mer­aka­de­mie am 4.8.2008 im Tagungs­haus der Barm­her­zi­gen Brü­der in Trier durch den amtie­ren­den Vor­sit­zen­den des Deut­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tuts e. V., Prof. Dr. Mar­tin Klö­cke­ner, Fribourg.

 

 

Dr. Alex­an­der Zer­faß nahm den Preis in Emp­fang. Er wur­de über­reicht durch den amtie­ren­den Vor­sit­zen­den des DLI e.V., Prof. Dr. Mar­tin Klö­cke­ner, Freiburg/Schweiz (re.). Zu den ers­ten Gra­tu­lan­ten gehör­ten der Lei­ter des Insti­tuts, Prä­lat Dr. Eber­hard Amon (li.) und der Vor­sit­zen­de der Jury, Prof. Dr. Andre­as Heinz, Trier (2. v. li.).

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