Balthasar-Fischer-Preis 2012
Das Deutsche Liturgische Institut in Trier (DLI) verlieh am 23. Juli 2012 den Balthasar-Fischer-Preis zur Förderung der liturgiewissenschaftlichen Forschung.
Der Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Liturgiewissenschaft, der vom Deutschen Liturgischen Institut (DLI) ausgelobte Balthasar-Fischer-Preis wird in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. Er soll das Studium der Liturgie – insbesondere der katholischen Kirche – und die liturgiewissenschaftliche Forschung fördern. Der Preis weiß sich dem Lebenswerk Prof. Dr. Balthasar Fischers (1912 – 2001) verpflichtet, dem langjährigen Ordinarius für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Trier.
„Die Studie von Julia Knop wurde 2011 als Habilitationsschrift von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Breisgau angenommen. Sie trägt den Titel: Ecclesia Orans. Liturgie als Herausforderung für die Dogmatik. […]
Es geht in der Arbeit um die Liturgie als Quelle der Dogmatik. Dabei werden eingehend verschiedene Konzepte aus der Theologiegeschichte untersucht, so zum Beispiel in patristischer Vergewisserung die Theologie der Liturgie und des Gebetes bei Augustinus von Hippo sowie das berühmte und oft zitierte Axiom des Prosper von Aquitanien lex orandi – lex credendi. […]
Die Studie von Michel Steinmetz trägt den Titel „Munus Musicae Sacrae Ministeriale“. VATICAN II, Sacrosanctum Concilium, n. 112. Une expression originale du Concile Vatican II: Ses antécédents historiques, son contexte, sa signification. Übersetzt: Die dienende Aufgabe der Kirchenmusik (Sacrosanctum Concilium, Art. 112), ein vom Zweiten Vatikanischen Konzil geschaffener Ausdruck. Seine historischen Vorläufer, sein Kontext und seine Bedeutung. Die Arbeit wurde als Doktoratsthese zur Erlangung des „Doctorat conjoint“ in Religionsgeschichte und religiöser Anthropologie an der Universität Paris IV-Sorbonne und in Theologie am Institut Catholique de Paris eingereicht. […]
Michel Steinmetz nimmt anhand der Liturgiekonstitution, Art. 112, eine theologische Verortung der Kirchenmusik als locus theologicus eigener Art vor. […] Der im Text der Konstitution unscheinbar daherkommende Begriff des „munus ministeriale“, der dienenden Aufgabe der Kirchenmusik im Gottesdienst, den das Zweite Vatikanische Konzil erstmals so formulierte, wurde bislang nie eingehend untersucht. Michel Steinmetz stellt ihn in den Gesamtkontext der Konzilsdokumente, auch über die Liturgiekonstitution hinaus, und entwickelt dabei einen eigenen innovativen Ansatz einer Theologie der Kirchenmusik.“ (Auszug aus der Laudatio des Zweiten Vorsitzenden des Deutschen Liturgischen Instituts, Prof. Dr. Martin Klöckener)
Der Balthasar-Fischer-Preis der seit 2004 verliehen wird, ist mit 3.000 Euro dotiert. Im Jahr 2012, in dem Balthasar Fischer 100 Jahre alt geworden wäre, wird das Preisgeld anteilig von Peter Leyendecker, Trier, und vom Verein zur Förderung des Deutschen Liturgischen Instituts e.V. bereitgestellt und auf 4.000 Euro erhöht. Das Preisgeld wird aufgeteilt und geht zu gleichen Teilen an die Preisträger.
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der 11. Trierer Sommerakademie am 23. Juli 2012 durch den Stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Liturgischen Instituts e. V., Prof. Dr. Martin Klöckener, Fribourg.
PD Dr. Julia Knop und Dr. Michel Steinmetz nahmen den Preis in Empfang. Er wurde überreicht durch den zweiten Vorsitzenden des DLI e.V., Prof. Dr. Martin Klöckener, Freiburg/Schweiz (2. von re.). Zu den ersten Gratulanten gehörten der Leiter des Instituts, Prälat Dr. Eberhard Amon (li.) und der Vorsitzende der Jury Prof. Dr. Albert Gerhards, Bonn (re.).