200Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 1/2017

Inhalt

  • Leit­ar­ti­kel: „Ein Licht, das die Hei­den erleuch­tet“. Zu Ursprung, Theo­lo­gie und Pra­xis des Fes­tes „Dar­stel­lung des Herrn“
  • Schluss mit „Herr, erbar­me dich“. Plä­doy­er für eine neue Kyrie-Kultur
  • Die Kop­ti­sche Kir­che. Die Viel­falt des ori­en­ta­li­schen Chris­ten­tums – Teil 7
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den Vier­ten Sonn­tag im Jah­res­kreis (A) und für das Hoch­fest Dar­stel­lung des Herrn
  • Gebets­mei­nun­gen des Paps­tes ab sofort auch auf Video und App

 

Editorial 1 / 2017

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

der Bei­trag zum Fest „Dar­stel­lung des Herrn“ am 2. Febru­ar in die­ser Aus­ga­be von Got­tes­dienst regt dazu an, eben­falls einen kur­zen Sei­ten­blick auf den Gedenk­tag des Mär­ty­rer­hei­li­gen Bla­si­us zu wer­fen, der einen Tag spä­ter gefei­ert wird. Auch dort ist ein beson­de­rer Ritus vor­ge­se­hen, der sich einer unge­bro­chen gro­ßen Beliebt­heit erfreut: der Blasiussegen.
Es mag zwar erstau­nen, dass sich ein ursprüng­lich auf Hals­krank­hei­ten zuge­schnit­te­ner Segens­ri­tus, der mit einer aus­ge­spro­chen exo­tisch wir­ken­den Zei­chen­hand­lung (gekreuz­te bren­nen­de Ker­zen) auf­war­tet und eng mit dem Fest eines Hei­li­gen mit fast aus­schließ­lich legen­da­ri­scher Vita ver­bun­den ist, bis ins 21. Jahr­hun­dert hin­ein – zumin­dest regio­nal – erhal­ten hat. Dies ist maß­geb­lich den Machern des 1978 erschie­ne­nen Bene­dik­tio­na­le zu ver­dan­ken, denen es gelang, den alten Bla­si­us­segen der­art zu modi­fi­zie­ren, dass er auch den Anfra­gen und Bedürf­nis­sen des moder­nen Men­schen gerecht wird: Die Segens­ge­be­te stel­len seit­dem (bis auf eines) nicht mehr allein die Hals­krank­hei­ten ins Zen­trum, die anders als in frü­he­ren Zei­ten ohne­hin kei­ne her­aus­ra­gen­de Bedro­hung mehr sind.
Das Licht der Ker­zen wur­de von der Legen­de des hei­li­gen Bla­si­us los­ge­löst und ver­weist nun sym­bo­lisch auf die Gemein­schaft mit dem Auf­er­stan­de­nen und auf die Teil­ha­be an sei­nem Heil. Zur chris­to­lo­gi­schen Deu­tung des Segens trägt auch die Ver­bin­dung des Segens mit der Mess­fei­er (oder zumin­dest mit einem Wort­got­tes­dienst) maß­geb­lich bei – eine Erfolgs­ge­schich­te des Bene­dik­tio­na­le, die man fast 40 Jah­re nach Erschei­nen des Buches wür­di­gen muss.

Ihr
Unterschrift Uder

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