Ausgabe 18/2017
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Die Rückwand des Altarraums. Eine bisher wenig beachtete Christusdimension
- Aus der Not geboren. Gräbersegnung mal anders
- Liturgie, das Herz der Kirche. 50 Jahre Liturgiewissenschaft an der Universität Wien
- Fürbittenvorschläge für Allerseelen und den 31. Sonntag im Jahreskreis (A)
Editorial 18/2017
Liebe Leserinnen und Leser,
vor einigen Wochen schrieb mir ein Pfarrer im Ruhestand einen bewegenden Leserbrief, der sich auf den kürzlich in dieser Zeitschrift erschienenen Artikel zur Pius-Parsch-Kirche St. Gertrud in Klosterneuburg bezog (vgl. Gd 14-15/ 2017, 109-111). Dass die Erinnerung an diese „Wiege der Volksliturgischen Bewegung“ wachgehalten wird, sei für ihn, der die liturgischen Reformen im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils verinnerlicht hat und täglich lebt, „Bestätigung und Balsam für ein wundes Herz“.
Im Hintergrund dieses Bekenntnisses stehen schmerzliche Erfahrungen mit jungen Kaplänen, die eher der vorkonziliaren Liturgie zugeneigt seien und sich in entsprechenden Priesterbruderschaften engagierten. „Sieht so die Zukunft der Kirche aus?“, wird sich der besorgte Pfarrer i. R. und mit ihm wahrscheinlich viele andere fragen. Vielleicht kann ihn die Zusage von Papst Franziskus beruhigen, die er überraschend am 24. August 2017 den rund 800 Teilnehmern einer liturgiewissenschaftlichen Tagung in Rom gegeben hat: „Wir können mit Sicherheit und Lehrautorität sagen, dass die liturgische Reform unumkehrbar ist.“ In seiner Ansprache ging der Papst näher auf die Bedeutung des Konzils und der Liturgiereform ein. Sie seien „nicht plötzlich vom Himmel gefallen“, sondern „Frucht eines langen Weges“, die den konkreten Bedürfnissen der Gläubigen nach einer „lebendigen Liturgie“ für die gesamte Kirche entsprochen hätten.
Die Reformen seien im „Respekt“ für die Tradition geschehen, so der Papst weiter. Man müsse heute die damalige Reform wiederentdecken und neu über sie nachdenken.
Ihr