Ausgabe 18/2018
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Kirchen – wozu nütze oder wem zu Nutzen? Plädoyer für ein personenorientiertes Sakralimmobilienmanagement
- Darf Gott alles, nur nicht herrschen? Zur Schlussformel beim Tagesgebet
- Gott sei Dank! Eine Wort-Gottes-Feier mit Segnung der Erntegaben
- Fürbittenvorschläge für den 31. und 32. Sonntag im Jahreskreis (B)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: Allerheiligen bis zum Christkönigssonntag (B)
- Heiliges Spiel oder Spielerei? Der „Wolkenritus“ (Rito della Nivola) im Mailänder Dom
Editorial 18/2018
Liebe Leserinnen und Leser,
damit Kirchengebäude auch über die Liturgie hinaus ihre Gedächtnis- und Verweisfunktion in vollem Umfang erfüllen können, müssen sie vor allem eines sein: einladend. Dies gilt nicht nur für Sakralbauten an stark frequentierten Tourismus-Hotspots. Jede Gemeinde müsste bestrebt sein, in ihren Kirchengebäuden ein Ambiente der Gastfreundlichkeit zu schaffen.
Dies fängt schon im Außenbereich an: Wo eine Kirche nicht durchgehend offen gehalten werden kann, sollten klare Öffnungszeiten angegeben werden – auch im Pfarrbrief und im Internet. Wo Verbots- und Hinweisschilder (z. B. „Nicht reden“, „Nicht essen“ oder „Nicht fotografieren“) notwendig sind, sollte auch ein Segensspruch oder ein „Herzliches Willkommen!“ nicht fern sein.
Gut gepflegte Orte der Stille, wo Kerzen angezündet werden dürfen, laden zum Nachdenken und zum Gebet ein – vor allem, wenn kurze, geistliche Impulse (Handzettel, Kärtchen, Bilder mit Segensworten, Bibelstellen …) bereit liegen. Man könnte sogar ein Buch für Gebetsanliegen auslegen, das zur Vorbereitung der nächsten Fürbitten genutzt oder sogar bei der Sonntagsmesse zum Altar gebracht wird.
Und letztlich wäre es wichtig, auf Möglichkeiten zum Gespräch hinzuweisen. So verhindert man, dass eine Kirche wie ein Museum erscheint, das unter bestimmten Bedingungen auch verzichtbar wäre.
Ihr