114Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 21/2017

Inhalt
  • Leit­ar­ti­kel: Eine dop­pel­te Kor­rek­tur. Zu Motu pro­prio Magnum princi­pi­um von Papst Franziskus
  • „Ein Sym­bol des­sen, was wir sind…“ Socie­tas Lit­ur­gi­ca dis­ku­tiert lit­ur­gi­sches Ver­ständ­nis von Sakra­men­ten und Sakramentalität
  • „O … komm!“ Betrach­tun­gen zu den O-Anti­pho­nen – Teil 1
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den Zwei­ten Weih­nachts­tag – Ste­pha­nus und für das Fest der Hei­li­gen Fami­lie (B)
  • Neue Mate­ria­li­en des Deut­schen Lit­ur­gi­schen Instituts

 

Editorial 21/2017

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

wie kön­nen unse­re Got­tes­diens­te wie­der an Attrak­ti­vi­tät gewin­nen? Eines steht fest: Mit irgend­wel­chen Wer­be­maß­nah­men und beson­ders wit­zi­gen Aktio­nen bekom­men wir unse­re Kir­chen nicht vol­ler, jeden­falls nicht über das ein­zel­ne „Mega-Event“ hin­aus. Und auch neue, sprach­lich moder­ne­re lit­ur­gi­sche Tex­te wären – allein genom­men – kein Wundermittel.
Denn Men­schen ver­brin­gen heu­te ihre Frei­zeit nur noch dort, wo sie etwas ganz Bestimm­tes für ihr per­sön­li­ches Leben erwar­ten kön­nen. Doch was ist das ganz Bestimm­te, das Unver­wech­sel­ba­re, das nur im Got­tes­dienst und sonst nir­gend­wo zu fin­den ist? Man könn­te an die­ser Stel­le vie­les auf­zäh­len, was für den Got­tes­dienst ganz typisch ist, aber nie­man­den mehr hin­ter dem Ofen hervorlockt.
Aber Got­tes­dienst zu fei­ern bie­tet noch mehr, durch­aus Auf­re­gen­des: In der Lit­ur­gie wird uns das Wort Got­tes zuge­sagt, das ganz anders klingt als die sonst übli­chen Lebens­weis­hei­ten, Flos­keln und Phra­sen. In der Lit­ur­gie geht es vor­nehm­lich um Schuld und Schei­tern, Erfolg und Ver­sa­gen, Freu­de und Leid, Barm­her­zig­keit und Erlö­sung – also um jene Wirk­lich­kei­ten des Lebens, die viel exis­ten­ti­el­ler sind als vie­les ande­re, das unse­re Auf­merk­sam­keit und unser Herz im All­tag bin­det. Und im Got­tes­dienst dür­fen wir mit Got­tes Gegen­wart im Sakra­ment und Segen rech­nen, sogar wahr­haf­tig und real.
Das ist es, was den Got­tes­dienst als sol­chen „attrak­tiv“, d. h. anzie­hend macht. Wer Got­tes­diens­te vor­be­rei­tet und lei­tet, soll­te viel­leicht immer wie­der mal inne­hal­ten und sich die­se Tat­sa­che bewusst machen.

Ihr
Unterschrift Uder

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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