180Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 3/2017

Inhalt

  • Leit­ar­ti­kel: Von innen her voll­zie­hen. Gedan­ken zum „Epi­pha­ni­schen“ in der Liturgie
  • Sehn­sucht nach Hei­lung der Wunde
  • Die Äthio­pi­sche Kir­che. Die Viel­falt des ori­en­ta­li­schen Chris­ten­tums – Teil 8
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den Sieb­ten Sonn­tag im Jah­res­kreis (A) bis zum Gründonnerstag
  • Leser­mei­nun­gen

 

Editorial 3/2017

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

der Leit­ar­ti­kel in die­ser Gd-Aus­ga­be wirft in Bezug auf die Zukunft unse­rer got­tes­dienst­li­chen Fei­er­kul­tur eine zen­tra­le Fra­ge auf: Wie kann das „Epi­pha­ni­sche“ in der Lit­ur­gie wie­der stär­ker zum Tra­gen kom­men? Oder: Wie kön­nen Got­tes­diens­te gefei­ert wer­den, damit Men­schen in ihnen mit Gott in Berüh­rung kom­men? Wie dies gelin­gen kann, ist nicht in weni­gen Schlag­wor­ten oder in Form einer Anlei­tung zu beant­wor­ten. Vie­le Fak­to­ren müs­sen hier­für in den Blick genom­men wer­den. Doch ein Punkt erscheint mir zen­tral: Epi­pha­nisch kann ein Got­tes­dienst nur sein, wenn es dem Lit­ur­gen oder der Lit­ur­gin gelingt, die Schön­heit der christ­li­chen Bot­schaft im Fei­er­ge­sche­hen auf­leuch­ten zu las­sen – und dazu gehört iro­ni­scher­wei­se auch das Ver­stö­ren­de, Irri­tie­ren­de, ja Hässliche.
Damit ist natür­lich kein ver­nach­läs­sig­ter Kir­chen­raum gemeint, son­dern eine bewuss­te Ein­be­zie­hung ver­ba­ler und non­ver­ba­ler Ele­men­te, die nicht im land­läu­fi­gen Sin­ne als „schön“ gel­ten. Gera­de die Öster­li­che Buß­zeit bie­tet all­jähr­lich viel­fäl­ti­ge Gele­gen­hei­ten, einer „durch­kreuz­ten“ Schön­heit im Got­tes­dienst der Gemein­de Raum zu geben: Durch das Ange­bot von Buß­got­tes­diens­ten mit Besin­nungs­im­pul­sen, die bewusst in die Tie­fe gehen, durch einen bewusst nüch­tern gehal­te­nen Kir­chen­raum, durch Kreuz- und Buß­we­ge, die das Früh­lings­er­wa­chen kon­ter­ka­rie­ren, durch unbe­que­me Stil­le­pha­sen in der Liturgie…
Es kann ein schmerz­lich-schö­nes und gera­de­zu epi­pha­ni­sches Erleb­nis sein, wenn auf die­se Wei­se die Brü­che des Lebens, die dunk­len und abgrün­di­gen Töne, im Got­tes­dienst ihren Platz finden.

Ihr
Unterschrift Uder

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