Ausgabe 5/2018
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Authentische Zeugen? Liturgische Dienste bei besonderen Feiern
- Verstehen statt neu übersetzen. Die Deutsche Bischofskonferenz zur sechsten Vaterunser-Bitte
- Ein Schuldbekenntnis formulieren. Eine Hilfe für Feiern im kleinen Kreis und nichteucharistische Gottesdienste
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Fürbittenvorschläge für Ostern – Am Tag und den Ostermontag
- Einführungen in die Schriftlesungen: Palmsonntag (B) bis Osternacht
- Musizieren und Singen. Drei Begleitpublikationen zum „Gotteslob“
- Den Weg der Weisheit gehen. In der Osternacht aus dem Buch Baruch (Bar 3,9-15.32 – 4,4) lesen
Editorial 5/2018
Liebe Leserinnen und Leser,
„We can be heroes just for one day …“, heißt es im Refrain eines Rocksongs von David Bowie aus dem Jahr 1977. Auch wenn der Text die Begegnung und Beziehung eines Paares im Schatten einer Mauer, offenbar der Berliner Mauer, beschreibt, fasst er doch ein allgemeines Grundbedürfnis vieler Menschen in Worte: wenigstens für einen Tag im Leben eine Heldin oder ein Held zu sein, für eine kurze Zeit im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen.
Dies spiegelt sich auch in unseren Gottesdiensten wider, insbesondere in den sogenannten Kasualien: Ein „Held“ ist nur der, der auf irgendeine Art und Weise im Kirchenraum sichtbar und aktiv ist, etwas vorliest, vorsingt, vorspielt usw. – das alles soll dann natürlich den Liebsten, d. h. den Familienmitgliedern und Freunden, vorbehalten bleiben. Der Altarraum wird zur Bühne, die Feiergemeinde zum möglichst staunenden Publikum.
Dabei sollte man vielleicht neu realisieren, dass wir alle in jedem Gottesdienst Helden sind. Denn wir alle sind Träger der Liturgie, nicht nur die besonderen liturgischen Dienste. Das berühmte Programmwort heißt schon seit Pius X. (1903–1914) „tätige Teilnahme“. Wie schade, dass es heute so häufig in Vergessenheit geraten ist.
Ihr