Ausgabe 6-7/2018
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: 50 Tage wie ein einziger Festtag. Die Feier der Osterzeit
- Ein Leib mit vielen Gliedern, die füreinander einstehen. Zu Messintentionen und Messstipendien
- Was Ostern geschah. Anregung für einen Kindergottesdienst an Ostern
- Fürbittenvorschläge für den 2. Sonntag der Osterzeit / Weißen Sonntag (B) bis zum Hochfest Christi Himmelfahrt (B)
- Einführungen in die Schriftlesungen: Ostersonntag bis 5. Sonntag der Osterzeit (B)
- Aufstand in der Kirche. Das Stehen in der Liturgie
- Nicht aus dem Tabernakel. Neue Regelungen im Erzbistum Paderborn für Wort-Gottes-Feiern mit Kommunionspendung
Editorial 6-7/2018
Liebe Leserinnen und Leser,
nachdem sich Kardinal Robert Sarah, der Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, in der Vergangenheit wiederholt für die Zelebration „ad orientem“ und die Verwendung der lateinischen Sprache in der Liturgie ausgesprochen hat, war nun kürzlich folgende Äußerung von ihm zu vernehmen: Die Gläubigen sollten zur Praxis der Mundkommunion zurückkehren, denn der Empfang der Eucharistie auf die Hand sei ein Ausdruck mangelnder Ehrerbietung gegenüber Gott. Kindern sei die Mundkommunion im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung nahezubringen: „Wenn ein Kind die Eucharistie empfängt wie es Süßigkeiten von seiner Mutter empfängt, welchen Sinn für das Heilige kann es dann haben?“
Es ist erstaunlich, wie der Präfekt der Gottesdienstkongregation derart einseitig argumentieren kann, obwohl es doch schon seit Jahrzehnten historische, theologische und pastorale Argumente für und gegen jede der beiden Arten des Kommunionempfangs gibt. Mittlerweile dürfte jedem klar sein: Weder kann die Handkommunion als Zeichen mangelnder Frömmigkeit interpretiert werden noch ist der Kommunionempfang in den Mund automatisch ein Beweis für besondere Gottesfurcht.
Es ist eine große Errungenschaft der Liturgiereform, die Wahlfreiheit zwischen beiden Formen eröffnet zu haben. Gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz statt Polarisierung – das wäre eine zukunftsorientierte Haltung!
Ihr