
Auswahl und Aufgaben der Testgemeinden
Wie erfolgte die Auswahl der Testgemeinden?
Um den diözesanen Belangen bei der Erstellung eines neuen Gebet- und Gesangbuchs in ausreichendem Maße gerecht zu werden, haben alle deutschsprachigen Bistümer bereits im Jahr 2002 Diözesanbeauftragte ernannt. Diese wurden aufgrund ihrer besonderen Kenntnis ihres Bistums gebeten, drei bis sechs Pfarrgemeinden ihrer Diözese zur Erprobung auszuwählen. Ein Kriterienkatalog der Unterkommission, der zugleich ausreichenden Raum für die Berücksichtigung diözesaner Besonderheiten ließ, gab hierbei entsprechende Hilfestellung und Anleitung.
Bei der Bestimmung der Erprobungsgemeinden wurden die seelsorglichen und kirchenmusikalischen personellen Ausstattungen der Gemeinden ebenso berücksichtigt, wie auch den unterschiedlichen Strukturen städtischer und ländlicher Pfarreien einschließlich der Besonderheiten der Diaspora-Gebiete Rechnung getragen wurde. Zudem bestand Raum für die Einbeziehung pfarrlicher Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, aber auch überregionale Einrichtungen wie Ordensniederlassungen. Die Diözesanbeauftragten haben die von ihnen ausgewählten Pfarrgemeinden nach ihrer Bereitschaft zur Teilnahme an der Erprobung befragt und hiernach bei der Unterkommission angemeldet.
Welche Aufgaben hatten die Testgemeinden?
Die insgesamt 186 ausgewählten Pfarrgemeinden erhielten zum 1. Advent 2007 eine Probepublikation mit möglichen Inhalten des neuen Gotteslob, deren Akzeptanz und Gemeindetauglichkeit bis zum Pfingstfest 2008 erprobt wurden. Die Auswahl der Inhalte berücksichtigte alle wesentlichen Bereiche des neuen Gebet- und Gesangbuchs. Ein Gebet- und Gesangbuch begleitet erfahrungsgemäß die Menschen etwa eine Generation lang auf ihrem Glaubensweg. Daher wurde bereits während der Erstellung des GGB darauf geachtet, dass Lieder und Texte nicht nur die Gegenwart wiedergeben, sondern auch zukunftstauglich sind. Durch eine Erprobung einzelner exemplarisch ausgewählter Inhalte wurde überprüft, ob die beabsichtigte Gestaltung des künftigen Gotteslob den Erfordernissen, aber auch den Möglichkeiten unserer Pfarrgemeinden Rechnung trägt.
Neben der grafischen Gestaltung des neuen Gotteslobs haben die Erprobungsgemeinden mehrstimmige sowie mehrsprachige Gesänge beurteilt sowie inhaltliche und sprachliche Aspekte neu gestalteter Texte zu bewertet. Dies geschah zum einen durch Befragungen der feiernden Gemeinde im Anschluss an die jeweiligen Gottesdienste mittels Einreißzettel. Zum anderen wurden verschiedene Fragebögen vorbereitet, die durch Familien, aktive Gemeindemitglieder sowie Seelsorger und Kirchenmusiker ausgefüllt wurden. Die Rückgabe der Beurteilungen erfolgte nach einem vorgegebenen Zeitplan und wurde am 31. Mai 2008 abgeschlossen.
Durch die Testphase erhielt die Unterkommission Hinweise auf die Familientauglichkeit sowie die Akzeptanz der inhaltlichen und sprachlichen Gestaltung neuer Elemente im neuen Gebet- und Gesangbuch. Außerdem wurden die Akzeptanz der neuen Tagzeitliturgien und die Integration deutschsprachiger und lateinischer Messformulare bewertet. Stärken und Schwächen des Layouts waren ebenso Prüfpunkte wie neue Orgelsätze.