Die Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“
Über zehn Jahre haben sie ihr ganzes Herzblut in die Erarbeitung des neuen Gotteslobs hineingegeben: die fünf Bischöfe der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ sowie deren acht Berater und Beraterinnen. 2001 errichtete die Deutsche Bischofskonferenz die Unterkommission. Zuvor hatten die Bischofskonferenzen Deutschlands und Österreichs sowie der Bischof von Bozen-Brixen angesichts der großen Veränderungen im kirchlichen Leben beschlossen, ein neues Gebet- und Gesangbuch zu erarbeiten. Am 6. April 2002 trafen sich erstmals die Bischöfe Friedhelm Hofmann (damals noch Weihbischof in Köln, heute Bischof von Würzburg), Egon Kapellari (Graz-Seckau), Alois Kothgasser (Salzburg), Ludwig Schick (Bamberg) und Joachim Wanke (Erfurt) in Köln zur konstituierenden Sitzung der neuen Unterkommission. Dabei legten sie die Grundlinien zur Erstellung eines neuen Gemeinsamen Gebet- und Gesangbuchs fest. Vorsitzender der Unterkommission ist seither Bischof Hofmann.
Dass das Gremium Unterkommission heißt, liegt daran, dass es der Liturgiekommission der Bischofskonferenz zugeordnet ist. In zehn verschiedenen Arbeitsgruppen bereitet die Unterkommission seit 2004 die inhaltliche Ausgestaltung des neuen Gotteslob vor. Die Gruppen sind in die drei Bereiche Gesänge, Texte und Liturgie unterteilt. Bei den Gesängen geht es um Lieder, um Gregorianik, um Psalmodien und um die musikalischen Begleitpublikationen wie Orgelbuch und Bläsersätze. Der Bereich Texte umfasst die Gebete, erklärende Texte zu Glaubensfragen und die Buchgestaltung. Die Arbeitsgruppen im Bereich Liturgie beschäftigen sich schließlich mit der Feier der heiligen Messe, mit anderen sakramentalen Feiern wie Taufe, Beichte oder Trauung sowie mit der Tagzeitenliturgie, der Wort-Gottes-Feier und Andachten. Rund 60 Fachleuten aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol wirken in diesen zehn Arbeitsgruppen mit.
Für die Unterkommission hieß es zunächst einmal, eine Akzeptanzerhebung zum bisherigen Gotteslob durchzuführen, das seit 1975 in den Gemeinden genutzt wird. Nach der Auswertung der Umfrage starteten 2004 die zehn Arbeitsgruppen. Parallel hierzu traf man sich mit den Beauftragten der 37 beteiligten Diözesen für das Gotteslob. Von Advent 2007 bis Pfingsten 2008 erfolgte ein Test des bisher Erarbeiteten mit der Probepublikation. 186 Gemeinden in Deutschland, Österreich und Südtirol erprobten und bewerteten eine Auswahl der vorliegenden Lieder, Gebete und Texte. Im August 2008 beriet die Unterkommission die Ergebnisse der Auswertung der Testphase mit der Probepublikation. In Folge entstand der Stammteil des neuen Gotteslobs, den die 37 Diözesen mit dem jeweiligen diözesanen Eigenteil zusammenführen werden. Bis zur Drucklegung war es aber noch ein weiter Weg: die Rechtefragen klären, die Buchgestaltung festlegen, das musikalisches Begleitmaterial erstellen, die Einführung des Gotteslobs planen, die Prüfung durch die römische Kongregation für den Gottesdienst vorbereiten und vieles mehr. Am Ende des Jahres 2012 hat die Unterkommission ihren Auftrag nahezu erfüllt. Das Gotteslob konnte im Februar 2013 in Druck gehen. Zehn Jahre Arbeit an einem Buch mit rund 1000 Seiten liegen hinter den Mitgliedern der Unterkommission.