
Rhabanus Erbacher OSB verstorben

Der Münsterschwarzacher Benediktiner Pater Rhabanus (Friedbert) Erbacher gehörte zeitlebens zu den Stilleren im Land – und doch zählt seine Mitwirkung am Entstehen des deutschen Stundengebets zu den herausragenden liturgiemusikalischen Leistungen nach dem II. Vatikanum.
In Mosbach (Baden) am 14. Juli 1937 geboren, führte ihn der schulische Weg in die spätere Klosterheimat. Studium der Theologie, Musikwissenschaft und Schulmusik in Würzburg, später in München. 1958 Profess, 1963 Priesterweihe. Seine schulmusikalische Examensarbeit über den Tonus peregrinus (ediert 1971) hat bis heute nicht an Bedeutung verloren.
Erbacher war in Münsterschwarzach Abteiorganist und Musiklehrer am Egbert-Gymnasium. Zentrales Arbeitsfeld wurde die Erarbeitung der deutschen Stundenliturgie – gemeinsam mit seinem damaligen, Ende 2024 verstorbenen Mitbruder Godehard Joppich. Anfang der 1970er Jahre erschienen dazu „Entwürfe“, die Ende der 1990er Jahre in das Benediktinische Antiphonale mündeten. Schon dessen Vorwort zeigt gleichermaßen konzeptionelle Weite wie sprachliche Gewandheit – beides Erbachers spezifische Handschrift. Ähnliches galt für das Choralbuch für die Messfeier 1993 mit Interlinearübersetzung der gregorianischen Gesänge, beispielhaft für seine zahlreichen Aktivitäten insgesamt. Anfang 2020 erlitt Pater Rhabanus einen schweren Schlaganfall. Seitdem lebte er in der klösterlichen Krankenstation. Dort starb er in den Nachmittagsstunden des 28. Januar 2025.
Auf Erbachers Wunsch hin zitiert das Gedenkblatt aus seinem Antiphonale: „Dein Antlitz werde ich schauen, und wenn ich erwache, satt mich sehn an deiner Gestalt.“ (Laudes am Karsamstag) – R.I.P.
Matthias Kreuels
Foto: Julia Martin (Abtei Münsterschwarzach)