22. Sonntag im Jahreskreis (C):
Dürfen statt müssen
28. August 2022
Einführung
„Warum muss man jeden Sonntag in die Kirche gehen?“ Nicht nur junge Menschen verbinden in Gedanken die Messfeier mit einem „Müssen“. Diese Verbindung ist verhängnisvoll, denn am Gottesdienst teilzunehmen, ist zunächst ein Dürfen. Wir sind eingeladen, es ist für uns eine Ehre, Gottes Nähe unmittelbar zu erfahren - ohne eigenes Verdienst, so wie wir sind.
Hier gelten nicht die Regeln, die sonst im Leben eine so große Rolle spielen, hier hat der Reiche keinen Vorrang vor dem Armen, der Einflussreiche vor dem Machtlosen, der Hochangesehene vor dem Unbekannten. Ja, es kann sein, dass vor Gott jener die erste Stelle bekommt, der sonst im Leben ganz am Rande steht.
Das Wissen um diese ganz andere Sicht Gottes kann uns Freude geben an unserer Zusammenkunft.
Fürbitten
„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Beten wir für die Menschen, die in dieser Welt zu den Niedrigen gehören:
- Für die von Hunger und Krankheit getroffenen Menschen in Afrika: für jene, denen das dürre Land keine Ernte gibt, für die von Soldaten aus ihrer Heimat Vertriebenen, für die von Aids oder von Seuchen infizierten Menschen.
– Stille –
Gott, unser aller Vater.
- Für die Frauen und Männer, die aus ihrem christlichen Glauben heraus sich selbstlos in den Dienst Gottes und ihrer Mitmenschen nehmen lassen, ohne nach ihrem eigenen Vorteil zu fragen.
- Für die Menschen in unserer Gesellschaft, die kaum noch zur Kenntnis genommen oder bewusst gemieden werden: für die Asylsuchenden, für jene, die Arbeit und Wohnung verloren haben, für die Drogenabhängigen, für die straffällig Gewordenen.
- Für die Kinder in vielen Ländern dieser Erde, die für Geld ihren Körper und ihre Gesundheit verkaufen, damit sie selbst und ihre Familien überleben können.
Zum Gastmahl der ewigen Herrlichkeit lädst du, Gott, die Kleinen und Demütigen ein. Darum loben und preisen wir dich, in dieser Zeit und in Ewigkeit.