Verklärung des Herrn (C):
Vorgeschmack
6. August 2022
Einleitung
„Taborstunden“ – dieses Wort bezeichnet herausragende, beglückende Erfahrungen unseres Alltags. Und um den Alltag, den Ort der Bewährung, geht es letztlich im heutigen Fest der Verklärung des Herrn. Christus gibt den Seinen einen Vorgeschmack auf die Schönheit des neuen Lebens.
Doch nach dem berauschenden Erlebnis führt der Weg vom Berg Tabor immer wieder hinunter in die Niederungen des Alltags. Zeichenhaft sind auch wir heute hinaufgestiegen zum „Berg der Klarheit“, wenn wir uns hier zur Feier des Herrenmahles versammeln: Vorgeschmack auf die Schönheit seines Ostern.
Wir brauchen nicht mehr nur schweigend zu ahnen; wir dürfen dieses Ostern in der Gewissheit des Glaubens bejahen und ihn, Jesus Christus, in unserer Mitte begrüßen.
Fürbitten
Lasst uns beten zu Gott, der uns Jesus als seinen Sohn offenbart:
- Für uns und die uns anvertrauten Menschen: um Taborstunden, die unseren Alltag erhellen und uns ermutigen, zuversichtlich zu leben.
– Stille –
Gott, Abba, lieber Vater.
- Für die Einsamen und von Familien und Freunden Verlassenen: um menschlichen Zuspruch, der sie aus Isolation und Verzweiflung herausruft.
- Für die verbitterten Kritiker unseres Glaubens: um Redlichkeit, die zwischen deiner Gegenwart und menschlichem Unvermögen unterscheidet.
- Für unsere Verstorbenen, die die Berge und Täler ihres Lebens durchschritten haben: um die unverhüllte Anschauung deiner Schönheit.
Heiliger und großer Gott. Schon heute schenkst du uns einen Vorgeschmack auf die Erfüllung deiner Verheißungen. Wir danken dir dafür. Dir sei Lob und Preisung in Ewigkeit.
Diese Texte wurden verfasst von Benedikt Welter und sind erschienen in der Zeitschrift Gottesdienst, Jg. 29 (1995), S. 110.