Ausgabe 10/2019
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Sprachrohr und Zeuge. Der Lektorendienst – liturgietheologische Grundlegung und pastorale Praxis
- Christus wohne in euren Herzen. Zeichen, die für die Gegenwart des Herrn öffnen
- „Du rufst mich“. Eine Anbetungsstunde
- Fürbittenvorschläge für den Pfingstmontag (C) bis zum 12. Sonntag im Jahreskreis (C)
- Gottes Wort in neuer Ordnung. Die neue Perikopenordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland – Teil 1
Editorial 10/2019
Liebe Leserinnen und Leser,
in ihrer Ausgabe vom 14. Mai 1969 stellte unsere Zeitschrift einige „Konturen des neuen Meßbuches“ vor (vgl. Gd 9/1969, S. 65–67): Erst wenige Tage zuvor hatte Papst Paul VI. das im Geist der Liturgiekonstitution erneuerte Missale Romanum offiziell angekündigt. Ist das nicht 50 Jahre später ein Grund zum Feiern?
Dazu muss man anmerken, dass nur wenige Basisteile des liturgischen Buches gemeinsam mit der Promulgationskonstitution Pauls VI. veröffentlicht wurden – natürlich in Latein. Das komplette Missale lag aufgrund verwaltungstechnischer Abläufe erst ein Jahr später, im Frühjahr 1970, vor. Die Veröffentlichung und das Inkrafttreten des neuen Ordo Missae und anderer wesentlicher Teile der Messreform bedeuteten außerdem nicht den krönenden Abschluss der vom Konzil in Bewegung gebrachten Erneuerung, sondern lediglich den Abschluss einer wesentlichen Phase.
Ihr musste nun eine zweite, für die Ortskirchen weitaus wichtigere Phase folgen. Deren Prinzip lautete: übersetzen, übersetzen, übersetzen – aus dem Latein in die Volkssprachen, aus dem Römischen in das Je-Eigene der örtlichen Kirchen, aus dem Überzeitlichen in das Konkrete, aus dem Buch in das Lebendige der Welt und ihrer vielen Gemeinden. In unseren Breiten fand diese komplexe Meisterleistung erst 1975 mit der Veröffentlichung des deutschsprachigen Messbuchs einen (vorläufigen) Abschluss.
Ihr