
Ausgabe 11/2025
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: „Adoro te devote“ – „Betend nah ich dir“. Zum Spannungsverhältnis von gemeinschaftlicher Liturgie und individueller Frömmigkeit
- Zwischen Wasser und Asche. Frankreichs Jugend entdeckt die Zeichenhaftigkeit der Liturgie neu
- Mit Sinn und Sorgfalt. Tipps zur Erstellung eines Liedplans
- Fürbittenvorschläge für den 14. und 15. Sonntag im Jahreskreis (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 15. Sonntag im Jahreskreis (C) bis Mariä Himmelfahrt – Am Tag
- „Können uns nicht in Kirchen zurückziehen“. Interview zur neuen liturgischen Rahmenordnung in der Diözese Gurk-Klagenfurt
Editorial 11/2025
Liebe Leserinnen und Leser,
dieses Heft enthält zwei Beiträge, die auf ganz unterschiedliche Weise daran erinnern, dass Liturgie mehr ist als gesprochener Text:
- In Frankreich rücken der Aschermittwoch und das Taufsakrament neu in den Blick (S. 120) – beides Feiern, die stark von Zeichenhandlungen geprägt sind.
- Und der Leitartikel lenkt die Aufmerksamkeit auf Devotionsorte im Kirchenraum – auf Bilder, Figuren, Kerzen, an denen sich der Glaube konkret und sichtbar verdichtet.
Zeichen und Symbole sprechen eine eigene Sprache. Sie lassen uns mit allen Sinnen am Glaubensgeheimnis teilhaben. Die Liturgie lebt von dieser Tiefe: Asche auf der Stirn, Wasser auf dem Haupt, Licht im Dunkel, die eucharistischen Gaben auf dem Altar … – Doch wo diese Zeichen zur bloßen Gewohnheit werden oder sie sogar ganz weggelassen werden, droht ihre Kraft zu verblassen.
Wer liturgisch handelt, ist deshalb gut beraten, das eigene Gespür für die symbolische Dimension der Liturgie wachzuhalten: Was tun wir da eigentlich – und wie tun wir es? Welche Bilder, Zeichen, Gesten wirken weiter – auch dann noch, wenn der Gottesdienst längst vorbei ist? Vielleicht ist es gerade in einer Zeit, in der viele Informationen in Form von Worten auf uns einströmen, umso wichtiger, dass die Liturgie eine Sprache spricht, die tiefer reicht. Eine Sprache, die nicht nur gehört, sondern gesehen, geschmeckt und gespürt wird.
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre – und offene Sinne für die Zeichen des Glaubens.
Ihr