178Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 12/2024

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Fons vitae. Das Hoch­fest des Hei­ligs­ten Her­zens Jesu und sei­ne lit­ur­gi­schen Texte
  • In der Kul­tur tief ver­wur­zelt. Aus­tra­li­sche Bischö­fe appro­bie­ren Mes­se für die Aborigines
  • Lit­ur­gie als Weg­ge­mein­schaft. Got­tes­diens­te mit Men­schen mit (geis­ti­ger) Behinderung
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 16. bis 19. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B)
  • Kir­chen­bau­ten sicht­bar machen. Das Online-Pro­jekt „invi­si­bi­lis“ ver­zeich­net geschlos­se­ne, abge­ris­se­ne oder umge­nutz­te Kirchenbauten
  • Frank­reich: Kein „Segens-Boom“ durch Fidu­cia supplicans

 

Editorial 12/2024

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

„Schafft den Got­tes­dienst am Sonn­tag ab!“, for­der­te die evan­ge­li­sche Pfar­re­rin Han­na Jacobs kürz­lich in einem Gast­bei­trag in der ZEIT-Bei­la­ge „Christ & Welt“. Auf einen Groß­teil der „10-Uhr-Got­tes­diens­te“ zu ver­zich­ten, wäre ihrer Ansicht nach „im Sin­ne Jesu, von dem erheb­lich mehr Gesprä­che, Gast­mäh­ler und Hei­lun­gen berich­tet wer­den als Besu­che im Tem­pel.“ Der Got­tes­dienst bin­de kirch­li­ches Per­so­nal und Geld, das man auch andern­orts inves­tie­ren kön­ne. Die Pfar­re­rin meint: „Für 50 und mehr Per­so­nen lohnt sich das wohl, vor allem da, wo der Sonn­tag­mor­gen­got­tes­dienst noch einen ech­ten Stel­len­wert im Leben hat. Für ein trau­ri­ges Dut­zend aller­dings lohnt es sich nicht mehr.“
Vie­le Kirchenvertreter/innen haben die­sen Bei­trag kri­ti­siert. Zu Recht! Die lit­ur­gi­sche Fei­er des Sonn­tags ist theo­lo­gisch und auch gesell­schaft­lich ein hohes Gut. Aber mal ehr­lich: Spricht sie nicht das aus, was die meis­ten den­ken? Vor lau­ter Auf­re­gung schei­nen zudem vie­le den Arti­kel von Han­na Jacobs nicht bis zum Ende gele­sen zu haben, denn sie lässt auch durch­schei­nen, wie Sonn­tags­got­tes­diens­te wie­der attrak­tiv wer­den kön­nen: „Nur dann, wenn man sich auf einen beson­de­ren und beson­ders sorg­fäl­tig vor­be­rei­te­ten Got­tes­dienst freut, wird man viel­leicht tat­säch­lich mal die inter­es­sier­te Nach­ba­rin mit­neh­men – und die Kir­chen wür­den wie­der etwas voller.“
Leiter/innen und lit­ur­gi­sche Diens­te haben es also zu einem gro­ßen Teil selbst in der Hand, ob der Got­tes­dienst am Sonn­tag für Men­schen anzie­hend ist oder nicht.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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