Ausgabe 13/2020
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Wortfühlig feiern. Eine Anfrage an die liturgische Praxis
- Rupert Berger †. Ein Nachruf
- Wirklich beten! Zur Kunst des Vorbetens
- Keine Angst vor dem Unbekannten. Modell für eine Segensfeier zu Beginn einer Reise
- Fürbittenvorschläge für das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel bis zum 22. Sonntag im Jahreskreis (A)
- Reiche Gestaltungsmöglichkeiten – doch weniger ist mehr. Einige Vorschläge und Anfragen zur Kindertaufe
- Philipp Harnoncourt †. Ein Nachruf
Editorial 13/2020
Liebe Leserinnen und Leser,
was Liturgieverantwortliche in diesen Wochen leisten müssen, ist bemerkenswert: Zum einen müssen sie den staatlichen und kirchlichen Corona-Auflagen gerecht werden. Die Einhaltung von Mindestabständen, das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen, die Beachtung verschärfter Hygieneregeln bilden hierbei nur die Spitze des Eisbergs. Zum anderen sollen Gottesdienste natürlich weiterhin „schön“ sein, d. h. sie sollen so gefeiert werden, dass sie der Verherrlichung Gottes und der Auferbauung der Gläubigen dienen.
Technokratisch-kalte Corona-Auflagen und die Forderung nach einer „schönen“ Liturgie – handelt es sich hierbei nicht um einen unvereinbaren Widerspruch? Nein, denn liturgische Ästhetik ist nicht mit einer Ästhetisierung der Liturgie gleichzusetzen. Es geht keinesfalls darum, eine bloß äußerlich schöne, gefällige Liturgie zu inszenieren. Liturgische Ästhetik zielt vielmehr auf eine sachgerechte Dramaturgie der Feier, die sich aus dem Gehalt der Feier selbst, aus dem Ernstnehmen der einzelnen Elemente und ihrem jeweiligen Bezug zueinander sowie in der Dynamik der gesamten Feier ergibt.
Es geht demnach viel mehr um eine innere, „wortfühlige“ Grundeinstellung, die entsprechend gepflegt werden will und im Feiern Ausdruck sucht und findet. Eine solche Haltung wird sich selbst unter Corona-Bedingungen Bahn brechen – Gott zur Ehre und den Menschen zum Heil.
Ihr