258Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 13/2020

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Wortfühlig fei­ern. Eine Anfra­ge an die lit­ur­gi­sche Praxis
  • Rupert Ber­ger †. Ein Nachruf
  • Wirk­lich beten! Zur Kunst des Vorbetens
  • Kei­ne Angst vor dem Unbe­kann­ten. Modell für eine Segens­fei­er zu Beginn einer Reise
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für das Hoch­fest Mariä Auf­nah­me in den Him­mel bis zum 22. Sonn­tag im Jah­res­kreis (A)
  • Rei­che Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten – doch weni­ger ist mehr. Eini­ge Vor­schlä­ge und Anfra­gen zur Kindertaufe
  • Phil­ipp Har­non­court †. Ein Nachruf

 

Editorial 13/2020
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

was Lit­ur­gie­ver­ant­wort­li­che in die­sen Wochen leis­ten müs­sen, ist bemer­kens­wert: Zum einen müs­sen sie den staat­li­chen und kirch­li­chen Coro­na-Auf­la­gen gerecht wer­den. Die Ein­hal­tung von Min­dest­ab­stän­den, das Tra­gen von Mund-Nase-Bede­ckun­gen, die Beach­tung ver­schärf­ter Hygie­ne­re­geln bil­den hier­bei nur die Spit­ze des Eis­bergs. Zum ande­ren sol­len Got­tes­diens­te natür­lich wei­ter­hin „schön“ sein, d. h. sie sol­len so gefei­ert wer­den, dass sie der Ver­herr­li­chung Got­tes und der Auf­er­bau­ung der Gläu­bi­gen dienen.
Tech­no­kra­tisch-kal­te Coro­na-Auf­la­gen und die For­de­rung nach einer „schö­nen“ Lit­ur­gie – han­delt es sich hier­bei nicht um einen unver­ein­ba­ren Wider­spruch? Nein, denn lit­ur­gi­sche Ästhe­tik ist nicht mit einer Ästhe­ti­sie­rung der Lit­ur­gie gleich­zu­set­zen. Es geht kei­nes­falls dar­um, eine bloß äußer­lich schö­ne, gefäl­li­ge Lit­ur­gie zu insze­nie­ren. Lit­ur­gi­sche Ästhe­tik zielt viel­mehr auf eine sach­ge­rech­te Dra­ma­tur­gie der Fei­er, die sich aus dem Gehalt der Fei­er selbst, aus dem Ernst­neh­men der ein­zel­nen Ele­men­te und ihrem jewei­li­gen Bezug zuein­an­der sowie in der Dyna­mik der gesam­ten Fei­er ergibt.
Es geht dem­nach viel mehr um eine inne­re, „wort­füh­li­ge“ Grund­ein­stel­lung, die ent­spre­chend gepflegt wer­den will und im Fei­ern Aus­druck sucht und fin­det. Eine sol­che Hal­tung wird sich selbst unter Coro­na-Bedin­gun­gen Bahn bre­chen – Gott zur Ehre und den Men­schen zum Heil.

Ihr

 

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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