
Ausgabe 13/2025
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: Die Ökumene braucht den Gottesdienst … und der Gottesdienst braucht die Ökumene. – Drei Thesen
- Liturgie und InKulturation. Die AKL-Junior tagte zu den Wechselwirkungen von liturgischen Feiern und kulturellen Einflüssen
- Wenn eine Eucharistiefeier nicht möglich ist. Impulse für eine Wort- Gottes-Feier an Fronleichnam
- Fürbittenvorschläge für das Hochfest Mariä Himmelfahrt – Am Tag und den 20. Sonntag im Jahreskreis (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 20. bis 25. Sonntag im Jahreskreis (C)
- „Eine besonders intensive Zeit“. Die Liturgien in der Zeit des Übergangs von Papst Franziskus zu Papst Leo XIV.
- Thomas Egloff verstorben
Editorial 13/2025
Liebe Leserinnen und Leser,
der Leitartikel dieses Heftes ermutigt dazu, Wort-Gottes-Feiern (ohne Kommunionspendung) bewusst ökumenisch zu gestalten. Denn dort, wo keine Eucharistie gefeiert wird, eröffnet sich ein Raum, in dem sich Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen im Hören auf das Wort Gottes und im gemeinsamen Gebet begegnen können. – Das ist ein wichtiger Schritt!
Doch es gibt eine Form des Gottesdienstes, die sich ebenfalls ökumenisch feiern lässt: die Tagzeitenliturgie. Sie ist frei von den konfessionellen Kontroversen um Amt und Eucharistie. Wer getauft ist, ist beauftragt, am Stundengebet teilzunehmen, es mitzugestalten – ja, es zu leiten. Diese gemeinsame Grundlage schafft Raum für Gastfreundschaft und gegenseitiges Vertrauen: wenn evangelische Christinnen und Christen zur Vesper in eine katholische Kirche eingeladen werden – und umgekehrt; wenn Lektorinnen und Kantoren aus unterschiedlichen Konfessionen selbstverständlich im Wechsel die Psalmen beten; wenn ökumenische Gruppen gemeinsam die Laudes feiern und erleben, dass sie im Gotteslob verbunden sind.
Das Stundengebet ist nicht liturgisches Beiwerk, sondern Ausdruck der Sendung der Kirche. Wenn wir darin gemeinsam Fürbitte halten, üben wir einen priesterlichen Dienst für die Welt aus. Wenn wir mit vereinten Stimmen Gottes Namen preisen, lassen wir aufleuchten, wozu wir unterwegs sind: zur Einheit der Menschheit in der Liebe Gottes. Wo dies gelingt, wird sichtbar: Die Kirche lebt – und wächst zusammen.
Ihr