Ausgabe 14–15/2020
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Eine eigenständige Feierform. Rück- und Ausblick auf die Wort-Gottes-Feiern – Teil 1
- Corona-Erfahrungen. Einige Beobachtungen zur Liturgie in Corona-Zeiten
- Frieden auf Erden – keine Utopie. Modell für ein ökumenisches Friedensgebet
- Im Anfang war das Wort. Das Bibelprojekt „In Principio“
- Fürbittenvorschläge für den 23. bis 28. Sonntag im Jahreskreis (A)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 25. bis 30. Sonntag im Jahreskreis (A)
- Mundschutz?! Eine Anfrage an die Praxis der Zelebranten
- Gottesdienste in der Pandemie für alle gestalten. Die Chancen in der Corona-Krise für einen liturgischen Aufbruch
- Krank durch Weihwasser? Leere Weihwasserbecken und allerlei Skurriles während der Corona-Pandemie
Editorial 14–15/2020
Liebe Leserinnen und Leser,
inzwischen werden Prognosen erstellt, wie sich der mehrwöchige Lockdown langfristig auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt, auf Schulen und Kulturträger auswirkt. Auch im liturgischen Leben werden die Folgen wohl lange zu spüren sein. Es wird manche Anstrengung nötig sein, um die Gemeinde wieder zur analogen Liturgie zu sammeln.
Kreativität ist in vielerlei Hinsicht gefragt: Wo und mit wem feiern wir Gottesdienste? Können womöglich zusätzliche Gottesdienste gefeiert werden, damit mehr Menschen die Teilnahme ermöglicht wird? Manche kreativen Erfindungen zur hygienisch sicheren Kommunionspendung und Weihwasserverteilung wirken allerdings eher sonderbar.
Wünschenswert ist hier sicher ein gesundes Gleichgewicht zwischen Verantwortungsbewusstsein und Gelassenheit. Schon jetzt erfordert die Vorbereitung von Gottesdiensten besondere Sorgfalt, insbesondere die musikalische Gestaltung. Wie elementar das Singen in der Liturgie ist, ist uns jetzt so richtig bewusst geworden. Wegen der gebotenen Einschränkungen sollten nun auch Formen des Singens zum Einsatz kommen, die sonst vielleicht nicht üblich waren: Wechselgesänge, Kantorendienst, kleine Scholen und Ensembles. Mancherorts können Sängerinnen und Sänger aus dem Kirchenchor zu diesen Diensten ermutigt werden, die sie sich bisher nicht zugetraut hätten.
Es ist erfreulich, wenn die Corona-Krise auch solche liturgischen Aufbrüche hervorbringt.
Ihr
Marius Linnenborn