Ausgabe 16/2020
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Neue Erfahrungen – neue Wege? Erfahrungen von Ordensschwestern und einer Familie mit Liturgie in der Corona-Zeit
- Eine verlorene Anregung. Rück- und Ausblick auf die Wort-Gottes-Feiern – Teil 2
- Du hast dich der Kranken erbarmt … Modell für eine Segensfeier mit Kranken
- Fürbittenvorschläge für den 29. bis 30. Sonntag im Jahreskreis (A)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: Allerheiligen bis 1. Adventssonntag (B)
- Den ganzen Menschen achten. Gedanken zum Umgang mit dem Leib bei der Bestattung
Editorial 16/2020
Liebe Leserinnen und Leser,
als sei die Kirche inmitten der Corona-Krise nicht schon gebeutelt genug, wartet die aktuelle kirchliche Statistik der Deutschen Bischofskonferenz mit der nächsten Hiobsbotschaft auf: 2019 ist die Anzahl der Katholikinnen und Katholiken so stark zurückgegangen wie niemals zuvor. Auch beim Sakramentenempfang sind schmerzhafte Einbrüche zu verzeichnen, allen voran bei der Teilnahme an der Eucharistiefeier, die mit 9,1 Prozent (2018: 9,3 Prozent) einen neuen Tiefststand erreicht hat. Was treibt die Menschen aus den Gottesdiensten hinaus?
Auch wenn die Gründe hierfür sicherlich vielfältig sind, wird oftmals den liturgischen Büchern mit ihren als „starr“ empfundenen Riten oder „veralteten“ Texten die Schuld gegeben. Sicherlich könnte die eine oder andere liturgische Ordnung nicht nur ein äußerliches, sondern auch ein inhaltliches Update vertragen. Doch würde z. B. ein neues Messbuch etwas an der Misere ändern?
Meines Erachtens bleiben die Leute nicht aufgrund der Bücher den Gottesdiensten fern. Abschreckend wirkt vielmehr die Performance, d. h. entweder ein zwar routinierter, aber geistlos-langweiliger Vollzug oder – im Gegenteil – eine am Wesentlichen vorbeigehende, manchmal fast schon infantil anmutende Gestaltung. Es ist der Mangel an Konsequenz beim Tun dessen, was man mit Worten zu tun vorgibt, der Irritationen auslöst.
Menschen sind diesbezüglich sensibler, als man gemeinhin denken mag.
Ihr