Ausgabe 17/2021
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Gut gemeint ist noch nicht gut. Zu einer „Handreichung für die Taufe von Kindern in konfessionsverbindenden Familien“
- LAUDATO SI’. Eine Schöpfungsandacht mit Schriftmeditation und Lobpreis zum „Tag der Schöpfung“
- Fürbittenvorschläge für den 27. bis 30. Sonntag im Jahreskreis (B)
- Liedwettbewerb „1700 Jahre Sonntag“: Die Preisträger
- Back to Church? Eine Herausforderung und ein Modell
- Leserbriefe
Editorial 17/2021
Liebe Leserinnen und Leser,
kaum eine Gottesdienstform ist von so vielen Zeichen geprägt, die ohne lange Kommentare aus sich selbst heraus sprechen, wie die Tauffeier: Kreuzzeichen und Effata-Ritus, Wasser und Öl, weißes Gewand und Taufkerze – die Feier ist ein Spiel mit allen Sinnen, das zum Ausdruck bringt, was hier geschieht. Angesichts dieses Reichtums kann man immer wieder nur staunen, wie minimal diese Zeichenhandlungen manchmal vollzogen werden.
Da steht etwa ein Taufbecken in der Kirche, aber es werden lediglich ein Kännchen und eine Auffangschale benutzt. Zum Einsatz kommen zudem nur wenige Tropfen Wasser, was einen seltsamen Kontrast zum Inhalt des Taufwasserweihegebets (Wasser bringt Leben, Reinigung, ja Befreiung) darstellt. Die Salbungen erfolgen lediglich zaghaft mit der äußersten Daumenspitze – dass es sich um duftendes Öl handelt, ist kaum erfahrbar. Und während Paten sich bemühen, die kleinen Ärmchen des Täuflings durch die vorgesehenen Löcher des (meist nur aufgelegten) Taufkleides zu friemeln, wird der Vater schon gebeten, die Taufkerze zu entzünden …
Es gibt bei der Tauffeier vieles, dessen Ausgestaltung nur wenig Mühe – vielleicht ein paar Minuten mehr Zeit – kostet und nicht nur Kindern und Fernstehenden einen Zugang zu dem eröffnet, was in diesem speziellen Gottesdienst und in der Liturgie allgemein geschieht. – Man muss es nur tun.
Ihr