Ausgabe 17/2024
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Gebet um den Frieden in unseren Tagen. Der Embolismus in der Heiligen Messe
- Unbedacht. Gedanken zur liturgischen Höflichkeit
- Preach it like a TikTok Star. Was Prediger/innen von Kurzvideos auf Social Media lernen können
- Fürbittenvorschläge für den 29. Sonntag im Jahreskreis (B) bis Allerheiligen
- Verbunden im Gebet für den Frieden. Eine christlich-muslimische Feier in Erfurt anlässlich des Katholikentags 2024
Editorial 17/2024
Liebe Leserinnen und Leser,
der Artikel „Unbedacht“ in der neuen Gottesdienst-Ausgabe macht auf ein Problem aufmerksam, das leicht zu beheben wäre, wenn Menschen, die Gottesdienste leiten oder einen liturgischen Dienst übernehmen, sich stärker mit ihrer Außenwirkung auseinandersetzen würden. Die Rede ist von einer schlechten Aussprache, die ein Zuhören und Verstehen (nicht nur für ältere Menschen) erschwert und teilweise sogar unmöglich macht.
Der Grund ist oft, dass sich die Sprecher/innen zu sehr auf die Funktion der Lautsprecheranlage verlassen. Doch ein Gemurmel und Genuschel bleibt ein Gemurmel und Genuschel, auch wenn der Verstärker für eine gute Lautstärke sorgt.
Vielleicht könnte hier eine Übung aus Lektorenschulungen weiterhelfen: In der Kirche liest eine Person bei ausgeschaltetem Mikrofon. Alle anderen gehen in die hintersten Ecken des Raumes, von wo aus das Ganze am wenigsten zu hören ist. Wenn sie nichts verstehen, muss jemand von ihnen dem/der Leser/in zurufen, dass es so nicht funktioniert, und nach Möglichkeit erklären, woran das liegt. Innerhalb von wenigen Minuten klappt die Verständigung in beiden Richtungen hervorragend.
Dann wird das Mikrofon wieder eingeschaltet mit dem Auftrag, jetzt in gleichem Tempo, mit gleicher Artikulation und Betonung sowie nicht zu nah am Mikrofon zu lesen. Und wieder klappt es!
Fazit: Je mehr Menschen zuhören, desto lauter, deutlicher und langsamer ist zu sprechen.
Ihr