Ausgabe 18/2020
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Ermöglichen und Ergreifen – liturgische Bildung im Tun. Das „Netzwerk Gottesdienst“
- Ihr seid nicht allein. In Corona-Zeiten den Abschied von Verstorbenen gestalten
- Fürbittenvorschläge für den Christkönigssonntag (A) und den 1. Adventssonntag (B)
- Normalfall oder Ausnahme? Rück- und Ausblick auf die Wort-Gottes-Feiern – Teil 4: „Sag, wie hast du’s mit der Kommunion?“
- Und das Wort wurde Buch. Zur äußeren Gestaltung liturgischer Bücher
Editorial 18/2020
Liebe Leserinnen und Leser,
in den letzten Wochen haben viel mehr Menschen als sonst ihren Urlaub innerhalb des Heimatlandes verbracht. Nicht wenige, so heißt es, hätten dabei gestaunt, wie reich und vielfältig unsere Länder sind. Wer offenen Auges durchs Land fährt, wird erkennen, dass nicht nur in den klassischen Urlaubsländern Italien, Spanien oder Griechenland die Kultur und Geschichte stark durch Kirchen und Klöster geprägt wurde.
Hoffentlich finden die Menschen auch bei uns offene und einladende Kirchen vor, die sie als Räume gelebten und gefeierten Glaubens erfahren können. Wünschenswert wäre es, ihnen einen geistlichen Impuls mit auf den Weg zu geben, um die liturgischen Räume und ihre Kunstwerke zum Sprechen zu bringen.
Als sehr inspirierend erlebte ich in einer Kirche, dass die zur Verfügung stehenden Sitzplätze nicht einfach durch Klebestreifen oder farbige Punkte markiert waren, sondern durch Psalmverse. Die ausgewählten Verse drücken Vertrauen auf Gott, Hoffnung und Zuversicht aus. Um den verschiedenen Psalmworten nachzuspüren, ist es erforderlich, auch einmal einen anderen als den gewohnten Platz einzunehmen. Oder man wird wieder zum eigenen Lieblings-Psalm zurückkehren, der vielleicht zum persönlichen Hoffnungswort dieses Corona-Sommers wird.
Diese nachahmenswerte Idee könnte ein kleiner Baustein für ein geistlich-liturgisches Konjunkturprogramm sein, das in dieser Zeit dringend notwendig erscheint.
Ihr
Marius Linnenborn