470Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 18/2021

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Der lai­ka­le Dienst des Kate­che­ten. Chan­cen und Gren­zen des neu­en Dienstes
  • Leh­ren aus der Pan­de­mie? Eini­ge Schlag­lich­ter aus angli­ka­ni­scher Sicht
  • Grä­ber­seg­nung ein­mal anders. Anre­gun­gen für eine Licht­fei­er für die Verstorbenen
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 31. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B) und das Hoch­fest Allerheiligen
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 33. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B) bis 3. Advents­sonn­tag (C)
  • Neu­es Papst­schrei­ben pola­ri­siert – und das zu Recht? Anfra­gen an das Motu pro­pio Tra­di­tio­nis custodes

 

Editorial 18/2021
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

zuerst die Über­flu­tun­gen bei uns, dann die Hit­ze und die Wald­brän­de in den Mit­tel­meer­län­dern, jetzt auch das Erd­be­ben auf Hai­ti und die Kri­se in Afgha­ni­stan – nach den schwers­ten Coro­na-Mona­ten haben uns die zurück­lie­gen­den Wochen die­ses Som­mers wie­der ein­mal die Aktua­li­tät und exis­ten­zi­el­le Bedeu­tung des für­bit­ten­den Gebe­tes ein­dring­lich bewusst wer­den lassen.
Das All­ge­mei­ne Gebet der Gläu­bi­gen, wie die Für­bit­ten im Mess­buch auch genannt wer­den, ist nicht in ers­ter Linie das Vor­tra­gen von an Gott gerich­te­ten Bit­ten, die manch­mal fast wie Hand­lungs­auf­trä­ge an ihn wir­ken, son­dern zuerst ein soli­da­ri­sches Ein­ste­hen für­ein­an­der vor Gott, vor allem mit den Men­schen in beson­de­ren Not­si­tua­tio­nen, wo mensch­li­che Hil­fe allein nicht reicht. Sicher kann um Bei­stand und Trost, um Hoff­nung und neu­en Lebens­mut gebe­tet werden.
Zumeist sind jedoch nicht wohl­fei­le For­mu­lie­run­gen ange­bracht, die schnell mora­li­sie­rend klin­gen kön­nen, son­dern das Aus­hal­ten der Stil­le, wo Wor­te feh­len ange­sichts der Ver­zweif­lung und unvor­stell­ba­ren Ver­lus­te der Men­schen. Wenn ich Anlie­gen for­mu­lie­re, mit denen die Gemein­de in der Lit­ur­gie zum für­bit­ten­den Gebet ein­ge­la­den wird, rufe ich in der Regel nur die Per­so­nen­grup­pen mit kur­zen Beschrei­bun­gen in Erin­ne­rung, für die dann in Stil­le gebe­tet wer­den soll, bevor alle ihr Gebet mit einem gemein­sa­men Ruf bekräftigen.
Erst die Stil­le ist der eigent­li­che Ort des Betens, in dem wir für die Men­schen in Not vor Gott bit­tend eintreten.

Ihr
Mari­us Linnenborn

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