168Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 18/2024

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Mehr als ein spi­ri­tu­el­ler Impuls. Mit Mini-Lit­ur­gien las­sen sich unter­schied­lichs­te Kon­tex­te geist­lich prägen
  • Wich­tig für die Gesamt­ge­sell­schaft. Eine Unter­su­chung zur sozio­re­li­giö­sen Rele­vanz der Kirchenmusik
  • Abra­ham und die Sat­tel­ta­sche. Eine Mini-Lit­ur­gie für den Ein­stieg in eine Sit­zung oder einen Kurs
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 31. und 32. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B)
  • Einführungen zu den Schrift­le­sun­gen: 33. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B) bis 4. Advents­sonn­tag (C)
  • „Gott schen­ke euch gedeih­li­ches Wet­ter …“ Der Wet­ter­se­gen und sei­ne Alternativen

 

Editorial 18/2024

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

in den Für­bit­ten­vor­schlä­gen für den 19. Sonn­tag im Jah­res­kreis auf der Web­site eines deut­schen Bis­tums heißt es:

„Für die Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler und für die demo­kra­ti­schen Par­tei­en vor den Land­tags­wah­len in Thü­rin­gen, Sach­sen und Brandenburg.
Für Poli­tik und Wis­sen­schaft, die den Atom­müll sicher ver­wah­ren müssen;
für alle, die in der Regie­rung und mit ihr strei­ten – um Haus­halts- und sozia­le Fra­gen, um Frie­den und Sicherheit.
– kur­ze Stille –
V: Jesus, leben­di­ges Brot der Gerech­tig­keit – A: komm zu ihnen herab.“

Zu beach­ten ist bei die­sem Bei­spiel: Es han­delt sich nicht um drei ein­zel­ne Inten­tio­nen, son­dern um eine ein­zi­ge, die mit dem ange­ge­ben Ruf zu been­den sei. Es gin­gen bereits fünf (!) ähn­lich umfang­rei­che, mehr­glied­ri­ge Inten­tio­nen voraus.
Das Bei­spiel steht exem­pla­risch für Für­bit­ten, die zwar durch­aus gut gemeint, aber zu kom­pli­ziert und ein­fach nur umständ­lich sind. Wie lan­ge mag ein durch­schnitt­lich begab­ter, auf­merk­sa­mer und gut­wil­li­ger Mensch benö­ti­gen, um auch nur eini­ger­ma­ßen zu erfas­sen, für wen und um wel­ches Gut hier bit­tend vor Gott ein­ge­tre­ten wer­den soll? Wer soll da noch mün­dig ent­schei­den kön­nen, ob er bzw. sie tat­säch­lich mit dem Gesag­ten ein­ver­stan­den ist?
Ein Für­bitt-Ruf ist kei­ne Flos­kel, die immer brav mit­ge­spro­chen wer­den soll. Das wäre Ritua­lis­mus. Mit dem Ruf soll ich einer Inten­ti­on mün­dig-aktiv zustimmen.
Mit den Für­bit­ten ist es daher wie so oft im Leben: „Weni­ger ist mehr.“ Oder: „Weni­ger, aber besser.“

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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