248Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 19/2020

Inhalt

 

  • Die Bot­schaft hin­aus­tra­gen. Wie Weih­nach­ten in der Pan­de­mie-Zeit gefei­ert wer­den kann
  • Was­ser der Tau­fe – Was­ser des Lebens. Tauf­ge­dächt­nis in Corona-Zeiten
  • Vor­sicht, Kleb­stoff! Coro­na-Beschil­de­run­gen in Kir­chen rich­tig anbringen
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 2. bis 4. Advents­sonn­tag (B)
  • Gott einen Ort sichern. Lit­ur­gie und Raum­ge­stal­tung in einer Zentrumskirche

 

Editorial 19/2020
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

Kir­che lebt dort, wo Chris­tin­nen und Chris­ten zusam­men­kom­men, um mit­ein­an­der Got­tes Wort zu hören und dar­auf im Gebet zu ant­wor­ten – so sim­pel lässt sich viel­leicht ein Pro­gramm für die Zukunft der Kir­che zusam­men­fas­sen. Dage­gen hat man bei diö­ze­sa­nen Struk­tur­re­for­men oft den Ein­druck, es gehe vor­nehm­lich nur um eine mög­lichst sinn­vol­le Ver­tei­lung der bis­he­ri­gen Res­sour­cen auf die abneh­men­de Anzahl von Priestern.
Von Frank­reich, wo der gesell­schaft­li­che Pro­zess der Säku­la­ri­sie­rung viel wei­ter fort­ge­schrit­ten ist als bei uns, kann man jedoch ler­nen: Wo dar­auf gebaut wur­de, Kir­che sei dort, wo ein Pries­ter ist, sind heu­te die Kir­chen geschlos­sen. Oft­mals ist nicht ein­mal mehr in der Nach­bar­schaft ein Schlüs­sel aufzutreiben.
Kir­che lebt aber dort, wo – oft trotz mate­ri­el­ler Armut – enga­gier­te Men­schen den Raum offen­hal­ten. Sie bewah­ren ihn vor Ver­fall, kom­men zum Beten zusam­men, bie­ten Mate­ria­li­en zur geist­li­chen Erschlie­ßung des Rau­mes und zum aktu­el­len Gemein­de­le­ben an, berei­ten Got­tes­diens­te mit Lie­be vor, über­neh­men Lek­to­ren-, Gesangs- und gege­be­nen­falls Orgel­diens­te oder geben durch ihre Prä­senz Tou­ris­tin­nen und Tou­ris­ten ein wert­vol­les Glaubenszeugnis.
Struk­tur­re­for­men sind zwei­fel­los not­wen­dig, aber das Leben, das die eine wie die ande­re Struk­tur erst sinn­voll macht, kommt von Men­schen, die ihren, viel­leicht beschei­de­nen, Teil dazu beitragen.

Ihr

 

 

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