146Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 20/2019

Inhalt

  • Leit­ar­ti­kel: Lit­ur­gie und Lebens­raum. Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen ver­grö­ßer­ter pas­to­ra­ler Räume
  • Wie nen­nen? Zur Bezeich­nung des Got­tes­diens­tes bei der Bestattung
  • Kran­ken­kom­mu­nion­fei­er nach einer schwe­ren Diagnose
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 3. und 4. Advents­sonn­tag (A)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 3. Advents­sonn­tag (A) bis Hei­li­ger Stephanus
  • Zwölf Über­le­gun­gen für eine ver­tief­te Mit­fei­er der Eucharistie

 

Editorial 20/2019

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

„Ich wün­sche Ihnen und mir einen schö­nen Sonn­tag“, sagt der Pries­ter am Ende der sonn­täg­li­chen Eucha­ris­tie­fei­er. Nett von ihm! Aber wäre nicht im andäch­ti­gen Spre­chen des Segens die­ser Wunsch auch ent­hal­ten, ja sogar noch pas­sen­der bei die­ser Gele­gen­heit? Schließ­lich ist ja Gott der eigent­li­che Gast­ge­ber der Feier.
Und ist das „und mir“ über­haupt not­wen­dig? Gehört es zur Funk­ti­on des Lei­ters einer Ver­samm­lung, öffent­lich kund­zu­tun, dass er sich einen schö­nen Sonn­tag wünscht? Ist das wich­tig für den Cha­rak­ter der Feier?
Gemeint ist mit „Ihnen und mir“ zwei­fel­los etwas Gutes: Der Lei­ter einer Got­tes­dienst­ge­mein­de möch­te damit zum Aus­druck brin­gen, dass er nicht nur als Gegen­über der Gemein­de auf­tritt, son­dern ein Teil der­sel­ben ist. Den­noch: Das „Ihnen und mir“ ver­bin­det die bei­den Pole nicht, son­dern stellt sie sehr poin­tiert ein­an­der gegenüber.
Und tat­säch­lich hat der Pries­ter eine ande­re Rol­le als die Mit­fei­ern­den. Was sie bedeu­tet, kommt zum Aus­druck, wenn er spricht: „Es seg­ne euch …“. In die­ser For­mu­lie­rung ist das Gegen­über, das in sei­ner Funk­ti­on begrün­det liegt, klar aus­ge­spro­chen: Kraft sei­nes Amtes spricht er zur ver­sam­mel­ten Gemein­de, mit der Auto­ri­tät, die ihm als Auf­trag und Dienst gege­ben ist.
Dass er sich als Mensch nicht her­aus­ge­ho­ben weiß aus der Schar der übri­gen Gläu­bi­gen, soll­te er eher andern­orts zei­gen: im täg­li­chen Umgang und Miteinander.

 Ihr
Unterschrift Uder

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