Ausgabe 20/2021
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Pionierarbeit für die Zukunft. Das Österreichische Liturgische Institut wurde vor 75 Jahren gegründet
- Ein 24-Stunden-Gedenkort. Eine Kapelle in Hamburg für die Verstorbenen der Corona-Pandemie
- Alles im Blick. Eine Checkliste für ökumenische Gottesdienste
- Fürbittenvorschläge für den 1. und 2. Adventssonntag (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 4. Adventssonntag (C) bis 2. Sonntag nach Weihnachten
- Mehr lyrische Kompetenz. Ein Plädoyer für die Arbeit an liturgischen Texten
- Ökumenisches Engagement für das Kulturerbe Friedhof
Editorial 20/2021
Liebe Leserinnen und Leser,
dass dem 75-Jahr-Jubiläum des Österreichischen Liturgischen Instituts (ÖLI) diesmal ein ganzer Leitartikel gewidmet ist, hat weder etwas mit Selbstreferenzialität (das ÖLI ist einer der Herausgeber dieser Zeitschrift) noch mit einem nostalgischen Blick auf bessere Zeiten zu tun. Die Gründungsgeschichte des ÖLI legt hingegen vielmehr Zeugnis über eine liturgisch bewegte Erneuerungsepoche ab, die unser Verständnis von gottesdienstlichem Handeln und unsere Art zu feiern bis heute prägen.
Niemand ahnte 1946, dass es nur wenig mehr als ein Jahrzehnt dauern sollte, bis ein allgemeines Konzil – erstmalig in der Geschichte – ein eigenes Dokument zur Liturgie veröffentlichen sollte. Es gibt heute immer noch Stimmen, die behaupten, die darauf aufbauende Liturgiereform sei gleichsam von Himmel gefallen und hätte die katholische Welt völlig unvorbereitet überrascht. Tatsächlich kam sie zustande, weil lange vorher bereits viele Menschen – Kleriker und Laien – aufgrund ihres tiefen Verständnisses der Liturgie unter den verkrusteten Formen gelitten, Reformen ersehnt und erste Schritte in diese Richtung getan haben. Die Früchte jenes liturgischen Aufbruchs waren derart offensichtlich, dass diese sogar von Päpsten (unter mancher Zurückhaltung) positiv gewürdigt worden sind.
Daran ist heute gegenüber einer gewissen liturgiespirituellen Müdigkeit und gegenüber Fehlinformationen aus traditionalistischen Kreisen immer wieder zu erinnern.
Ihr