Ausgabe 20/2024
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Hingeordnet auf den Tisch des Herrn. Zwischenruf zur Bedeutung der Eucharistie am Sonntag
- Gemeinsam ein Leib sein. Päpstliche Impulse für den Gottesdienst von der 74. Nationalen Liturgischen Woche in Italien
- Feier der Erwartung. Eine besondere Weihnachtsvigil am 24. Dezember
- Fürbittenvorschläge für den 3. und 4. Adventssonntag (C)
- Liturgie in der Metropole. Eindrücke und Impulse von der diesjährigen Tagung der AKL
- Balthasar-Fischer-Preis 2024 geht nach Wien
Editorial 20/2024
„Das einzig wirklich notwendige Buch ist die Heilige Schrift“, gab der 2002 verstorbene Innsbrucker Liturgiewissenschaftler Hans Bernhard Meyer SJ seinen Studierenden pointiert mit auf den Weg.
Zweifellos hat sich in den vergangenen Jahrzehnten der liturgischen Erneuerung ein neues Bewusstsein für den hohen Wert des Wortes Gottes im Gottesdienst entwickelt: War vor der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils das Messbuch in Format und Ausstattung das Prunkstück der Liturgie (von dem nur Insider wussten, dass seine ehrenvolle Aufmachung den darin enthaltenen Evangelientexten galt), so sind es inzwischen viele Gemeinden, in denen ein eigenes Evangeliar und der Umgang mit ihm die besondere Wertschätzung der Frohen Botschaft augenfällig machen.
Zudem begegnet der weltweit einmaligen Erlaubnis im deutschen Sprachgebiet, den sonntäglichen Wortgottesdienst der Messfeier auf das Evangelium und eine weitere Lesung zu beschränken, immer mehr Skepsis: In vielen Gemeinden wird der „Tisch des Wortes Gottes“ mittlerweile reich gedeckt. Und nicht zuletzt tragen die angesichts des Priestermangels als Notlösung eingeführten Wort-Gottes-Feiern dazu bei, dass der Wert der Heiligen Schrift von Gemeinden neu entdeckt wird und die Verkündigung sowie das Hören des Wortes Gottes bewusster gepflegt werden.
Diese Entwicklungen sind ermutigend! Manche Mühlen mahlen zwar langsam – und führen am Ende doch zu einem erfreulichen Ergebnis.
Ihr