144Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 21/2019

Inhalt

  • Leit­ar­ti­kel: „… bis Sie in guten Hän­den sind!“ Das „Trau­team“ im Bis­tum Essen
  • Drei­mal zwei? Anmer­kun­gen zu den Weih­rauch­ri­ten beim Evangelium
  • „Zwi­schen den Jah­ren“. Modell für einen „Gang in den Advent“
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für Weih­nach­ten – In der Nacht bis zum Fest der Hei­li­gen Fami­lie (A)
  • „Die Mes­se ist für die alten Leu­te gemacht!“ Als hören­de Kir­che die rea­len Wir­kun­gen der Lit­ur­gie kom­pe­tent wahrnehmen

 

Editorial 21/2019

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

Die Digi­ta­li­sie­rung macht auch vor der Kir­chen­tür nicht Halt. Nir­gend­wo wird dies deut­li­cher als beim Blick auf Trau­got­tes­diens­te, an denen längst nicht nur die im Kir­chen­raum Anwe­sen­den par­ti­zi­pie­ren. Der Grund hier­für sind vor allem Smart­pho­nes, die jeder Gast bei sich trägt und deren Kame­ra­funk­ti­on meist auch ganz selbst­ver­ständ­lich genutzt wird. Sie ermög­licht es, den Got­tes­dienst und das kirch­li­che Set­ting in der Form von Fotos und Vide­os – zumin­dest in Sze­nen – via sozia­le Netz­wer­ke in die gan­ze Welt zu verbreiten.
Vor dem Hin­ter­grund des Insze­nie­rungs­drucks, der eine sol­che Medi­a­li­sie­rung nicht nur des Trau­ri­tus mit sich bringt, ist es mehr als ver­ständ­lich, dass jun­ge Braut­paa­re heu­te mit sehr kon­kre­ten, eben­falls wie­der medi­al gepräg­ten Vor­stel­lun­gen an die Kir­chen her­an­tre­ten, um den „wich­tigs­ten und schöns­ten Tag in ihrem Leben“ für sich per­fekt zu gestal­ten – mit den all­seits bekann­ten Kon­flikt­fel­dern, die ent­ste­hen, wenn die per­sön­li­chen Wün­sche nicht mit den lit­ur­gi­schen Vor­ga­ben in Ein­klang zu brin­gen sind.
Die Digi­ta­li­sie­rung wird sich nicht zurück­schrau­ben las­sen. Im Gegen­teil: Sie wird die für jeden Men­schen so wich­ti­ge Erin­ne­rungs­kul­tur maß­geb­lich ver­än­dern und maß­geb­lich prä­gen. Von Sei­ten der Kir­che sind die­se Ent­wick­lun­gen ernst­zu­neh­men, ohne den Cha­rak­ter der Trau­ung als lit­ur­gisch-sakra­men­ta­le Fei­er auf­zu­ge­ben – eine Kunst, die künf­tig nur dia­lo­gisch gemeis­tert wer­den kann.

 Ihr
Unterschrift Uder

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