Ausgabe 22/2024
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Urne wie Sarg? Asche wie Leichnam? Die Erd- und Feuerbestattung unterschiedlich gestalten
- Vergebung als Neuanfang. Der Bußakt vor Beginn der vatikanischen Weltsynode 2024
- Warten in Hoffnung. Eine Frühschicht im Advent
- Fürbittenvorschläge für das Hochfest der Gottesmutter Maria – Neujahr und den 2. Sonntag nach Weihnachten
- Einführungen zu den Schriftlesungen: Weihnachten – In der Nacht bis 2. Sonntag nach Weihnachten
- Genderneutral im Gottesdienst. Impulse für eine liturgische Sprache ohne Sonderzeichen
Editorial 22/2024
Liebe Leserinnen und Leser,
vor genau 15 Jahren, im September 2009, erschien die zweite authentische Ausgabe des liturgischen Buches für die kirchliche Begräbnisfeier. Unmittelbar nach der Veröffentlichung stellte sich allerdings heraus, dass die Neuausgabe manchen pastoralliturgischen Erwartungen nicht entsprach. Insbesondere standen Umfang und Komplexität sowie unelegante Übersetzungen – man denke nur an die vielzitierten „Ohren der Barmherzigkeit“ – in der Kritik. Die Bischöfe des deutschen Sprachgebietes nahmen die Einwände ernst und entschieden sich für die Herausgabe eines Manuales (2012), das seitdem als Ergänzung für das Buch von 2009 dient und vieles besser macht.
Neben einer praxisgerechten Gliederung und sprachlichen Änderungen enthält das Manuale auch zusätzliche Texte, z. B. für die Urnenbeisetzung. Diese Liturgie nimmt Rücksicht darauf, dass die Urne mit der Asche von vielen nur in analoger Weise als Symbol für die Anwesenheit des bzw. der Verstorbenen wahrgenommen wird. Wo bei einer Erdbestattung der Leichnam wie der bzw. die Verstorbene direkt angesprochen wird, wird im Angesicht der Urne in der dritten Person („ihm/ihr“, „unser Bruder/unsere Schwester“) gesprochen – nur ein Beispiel für die sprachlich-theologische Sensibilität kirchlicher Begräbnisliturgie.
Ganz allgemein ist es lohnenswert, sich in Ruhe mit solchen Feinheiten in den liturgischen Büchern auseinanderzusetzen. Nur dann können sie den Verantwortlichen eine Hilfe sein, die Sicherheit gibt.
Ihr