Ausgabe 3/2019
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Ein noch wenig entdeckter Schatz. Der Antwortpsalm in der Eucharistiefeier
- Mit Jesus auf dem Weg. Eine Kreuzwegandacht zu Orten des Alltags
- Fürbittenvorschläge für Aschermittwoch und den 1. Sonntag der Fastenzeit (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 7. Sonntag im Jahreskreis (C) bis 3. Sonntag der Fastenzeit (C)
- „Verehrung“, „Gebet“ und noch viel mehr. Die Rolle und die Symbolik des Weihrauchs in der Wort-Gottes-Feier – Teil 2
Editorial 3/2019
Liebe Leserinnen und Leser,
warum hat der Antwortpsalm einen derart schweren Stand in der gottesdienstlichen Praxis? Ein Grund ist sicherlich, dass viele Christinnen und Christen – Priester eingeschlossen – ganz allgemein theologische Zugangsschwierigkeiten zur alttestamentlichen Literatur haben, weil ihnen Sprache und Bildwelten fremd erscheinen. Darüber hinaus ist immer noch die Auffassung verbreitet, das Alte Testament sei durch das Neue überholt und habe deshalb für uns nur noch eine historische Bedeutung.
Die Einstellung gilt dann in abgeschwächter Form auch für die Psalmen. Ihre Bedeutung für die Heilsgeschichte (vgl. die Worte Jesu in Lk 24,44) und damit für unser Leben muss den Gläubigen daher immer und immer wieder neu nahegebracht werden: in der Homilie, aber auch außerhalb des Gottesdienstes in Bibel- und Liturgiekreisen, in Vortrags- und bei Gesprächsabenden für interessierte Gemeindemitglieder und in der Katechese.
Auch praktisch-musikalische Übungsangebote im Psalmensingen können dabei helfen, Berührungsängste in Bezug auf das Psalmodieren abzubauen. Es muss deutlich werden, wie viel man persönlich von den Psalmen profitieren kann: In ihnen spiegelt sich die menschliche Existenz in allen ihren Höhen und Tiefen wider. Zwar ist die Sprache der Psalmen historisch gebunden, aber trotzdem haben sie uns viel zu sagen. Sie sind uns wahrlich „geschenkt“.
Ihr