Ausgabe 3/2021
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Gottesdienst im Pandemiemodus. Ergebnisse einer Umfrage zur liturgischen Praxis – Teil 1
- Gott spricht zu seinem Volk. Vorschläge der Gottesdienstkongregation für die Gestaltung des Sonntags des Wortes Gottes
- Den Menschen zugewandt. Taufgedächtnis für Erstkommunionkinder am Beginn der österlichen Bußzeit
- Fürbittenvorschläge für Verkündigung des Herrn und den Palmsonntag (B)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: Aschermittwoch bis 5. Sonntag der Fastenzeit (B)
- Einzigartig! Der „JugendGottesdienstAward“ 2020 im Bistum Trier
Editorial 3/2021
Liebe Leserinnen und Leser,
die Debatte, ob in der derzeitigen Pandemie-Situation „Präsenzgottesdienste“ stattfinden können, hat auf katholischer wie evangelischer Seite zu unterschiedlichen Konsequenzen geführt. Bistümer und Landeskirchen sprachen zum Teil gegensätzliche Empfehlungen aus, die wiederum an der Basis der Pfarreien zu starken Verunsicherungen führten.
Die Diskussion entwickelte eine Dynamik, die nicht allein von Infektionszahlen bestimmt wurde, sondern unter verschiedenen Aspekten Druck und Erwartungen entfaltete: Zuerst auf gesellschaftlicher Ebene von Kulturschaffenden, dann von Entscheidungen der anderen Konfession, schließlich von eingeforderter Solidarität unter Nachbarpfarreien und der Sorge vor verstärktem Andrang auf die eigenen gefeierten Gottesdienste.
Aufgrund dessen blieben selbst am Heiligen Abend vielerorts die angemeldeten Plätze ungenutzt. Weihnachten 2020 hat also nur ein Bruchteil der sonst üblichen großen Menge von Menschen einen Gottesdienst in Kirchen mitgefeiert. Haben sie wohl das Empfinden, dass es auch in Zukunft ohne Gottesdienst geht? Sind die ursprünglichen Befürchtungen angesichts der sorgsam erarbeiteten und eingehaltenen Hygienekonzepte wirklich angemessen? Leider bringen einzelne freikirchliche Gemeinden, die Abstandsregeln nicht einhalten, Gottesdienste insgesamt unter einen nicht gerechtfertigten Verdacht.
Die Liturgie braucht die Versammlung gerade in dieser herausfordernden Zeit.
Ihr
Marius Linnenborn