
Ausgabe 3/2025
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: Ritual und Liturgie als Krisenintervention. Rituelles und liturgisches Handeln nach Unfällen, Naturkatastrophen, Anschlägen
- Straffer, schlichter, zeitgemäßer. Der neue Begräbnisritus für Päpste
- Neues kann wachsen. Ein Kindergottesdienst am Aschermittwoch
- Fürbittenvorschläge für den 1. und 2. Sonntag der Fastenzeit (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 3. Sonntag der Fastenzeit (C) bis Gründonnerstag
- Eucharistic Revival. Wie eine dreijährige Initiative zu einer eucharistischen Erneuerung in den Vereinigten Staaten beiträgt
Editorial 3/2025
Liebe Leserinnen und Leser,
der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember 2024 erschütterte die Stadt und das Land tief. Der Leitartikel dieses Heftes erhält durch diese Katastrophe erneut eine traurige Aktualität. Inmitten von Trauer und Ratlosigkeit bot ein ökumenischer Gedenkgottesdienst im Magdeburger Dom Trost und Zusammenhalt. Angehörige, Verletzte, Rettungskräfte und politische Vertreter/innen – Menschen unterschiedlichster Religionen und Weltanschauungen – kamen zusammen, um innezuhalten, zu beten und sich gegenseitig Halt zu geben.
„Wir werden dem Gewalttäter nicht unseren Hass geben, sondern wir bleiben bei dem, was Frieden und Zusammenhalt gibt“, betonte Landesbischof Friedrich Kramer. Bischof Gerhard Feige rief dazu auf, Hass und Gewalt nicht das letzte Wort zu lassen. Glockengeläut in der ganzen Stadt, Gebete und Lieder schufen einen Raum, um gemeinsam das Unfassbare auszuhalten.
Kirchliche Rituale wie dieser Gottesdienst helfen, das Chaos von Schmerz und Verzweiflung zu ordnen. Sie geben der Trauer Form und bieten Trost, auch über den Kreis der Glaubenden hinaus. Gemeinschaft wird gestärkt und eine Botschaft der Hoffnung gesendet: Dunkelheit, Gewalt und Tod haben nicht das letzte Wort.
Kirchlich geprägte Riten sowie Gottesdienste sind in Krisenzeiten auch in einer säkularen Gesellschaft unverzichtbar. Sie schaffen Räume, in denen Menschen, nicht nur Glaubende, Kraft und Halt finden können – nicht allein, sondern gemeinsam.
Ihr