Ausgabe 4/2019
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Würdig und attraktiv. Eine liturgietheologische Würdigung des „Neuen Geistlichen Liedes“
- Tod … und Auferstehung. Ein Totengebet mit österlichem Charakter
- Fürbittenvorschläge für den 2. bis 4. Sonntag der Fastenzeit (C)
- Der Ort für das Wort Gottes. Zur Funktion und Bedeutung des Ambos – Teil 1
Editorial 4/2019
Liebe Leserinnen und Leser,
in den kommenden zwei Monaten werden sich unzählige für die Gottesdienstgestaltung Verantwortliche größte Mühe geben, die zentralen Feiern der Heiligen Woche so vorzubereiten, dass die Teilnehmenden davon wirklich ergriffen werden. Man kann diesen Männern und Frauen, die haupt-, neben- oder ehrenamtlich in ihren Gemeinden tätig sind und dafür viel Zeit investieren, nicht genug danken, dass sie damit der schier übermächtigen Freizeitindustrie, die besonders an Feiertagen und in Urlaubszeiten mit Erlebnisangeboten lockt, etwas Alternatives, nämlich geistliche Erfahrungsräume, entgegenhält.
Ein zentraler Gedanke bei all diesen Bemühungen ist das „Für-mich“: Gruppenspezifische Gottesdienstformen oder die „Verlebendigung“ klassischer liturgischer Formate durch Texte, Lieder und Symbole (Steine, Dornen, Holzkreuze, Fäden, Blumen usw.) tragen dazu bei, dass Menschen sich mit ihren persönlichen Empfindungen und Anliegen in der Liturgie wiederfinden können.
Aber Achtung! Die Kunst besteht darin, nicht auch hier die Mechanismen der Erlebnisgesellschaft zu kopieren: Gottesdienst zu feiern bedeutet mehr, als den Menschen schöne Wohlfühlmomente zu bescheren – mögen sie auch noch so ergreifend sein. Wenn Texte, Lieder und Symbole zu sehr von dem, der da am Kreuz hängt und dessen Auferstehung wir feiern, ablenken, läuft etwas schief. In diesem Fall greift die Regel: „Weniger ist mehr.“
Ihr