494Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 4/2021

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Revo­lu­tio­nä­re Ver­spä­tung oder ver­spä­te­te Revo­lu­ti­on? Zur Öff­nung von Lek­to­rat und Ako­ly­that für Frauen
  • Berei­che­rung statt Ver­zicht. Erst­kom­mu­ni­on unter Coro­na-Bedin­gun­gen – ein ermu­ti­gen­des Bei­spiel aus Wien
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für Grün­don­ners­tag bis Ostermontag
  • Got­tes­dienst im Pan­de­mie-Modus. Ergeb­nis­se einer Umfra­ge zur lit­ur­gi­schen Pra­xis – Teil 2
  • „Zai­ri­scher Ritus“ als Vor­bild für neue Riten

 

Editorial 4/2021
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

bereits seit etli­chen Mona­ten heißt es in vie­len diö­ze­sa­nen Coro­na-Schutz­kon­zep­ten: „Die Kir­chen sind auch außer­halb der Got­tes­dienst­zei­ten als Orte des per­sön­li­chen Gebe­tes offen­zu­hal­ten.“ Es ist begrü­ßens­wert, dass nun vie­le Kir­chen­räu­me in grö­ße­rem Umfang als vor der Pan­de­mie Besu­che­rin­nen und Besu­chern zugäng­lich sind. Scha­de, dass es hier­für erst einer offi­zi­el­len Dienst­an­wei­sung bedurfte!
Lei­der führt uns die­se flä­chen­de­cken­de Öff­nung der Kir­chen­ge­bäu­de aber auch vor Augen, wie wenig bzw. ein­ge­schränkt sie genutzt wer­den, beson­ders im länd­li­chen und klein­städ­ti­schen Bereich – auch schon „vor Coro­na“. Dabei böten vie­le Kir­chen­bau­ten mit ihren zen­tra­len Stand­or­ten die Mög­lich­keit, ganz neu in der Gesell­schaft prä­sent zu sein und auch mis­sio­na­risch zu wir­ken, etwa durch Nut­zungs­er­wei­te­run­gen: als Anlauf­punk­te für Bedürf­ti­ge und Obdach­lo­se, als Räu­me für Aus­stel­lun­gen und Kunst­per­for­man­ces, als Kir­chen­ca­fés, als Orte für Ver­samm­lun­gen der Zivil­ge­mein­de oder von Vereinen …
Nut­zungs­er­wei­te­run­gen könn­ten hel­fen, Kir­chen vor Schlie­ßung, Ver­kauf oder gar Abriss zu bewah­ren. Krea­ti­vi­tät und Mut sind hier gefragt.
Eine beson­de­re Offen­heit kann man gera­de in Eng­land beob­ach­ten: Dort ist es mög­lich, sich in meh­re­ren Kir­chen, z. B. in der früh­go­ti­schen Kathe­dra­le von Salis­bu­ry, unter den Klän­gen von Orgel­mu­sik gegen das Coro­na-Virus imp­fen zu las­sen. Der Kir­chen­raum wird damit erleb­bar zum Zei­chen, dass Heil und Hei­lung, Lit­ur­gie und Dia­ko­nie zusammengehören.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
Weberbach 72 a, D-54290 Trier, Telefon: +49-651-94808-0
Fax: +49-651-94808-33, eMail: dli@liturgie.de