
Ausgabe 4/2025
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: Authentisch katholisch. Liturgische Inkulturation für indigene Volksgruppen in Mexiko
- „Lasset uns beten“. Gedanken zur Gebetseinladung bei den Orationen
- In Liebe vereint. Impulse für einen Segnungsgottesdienst am Valentinstag
- Fürbittenvorschläge für den 3. bis 5. Sonntag der Fastenzeit (C)
- Musik für die stille Zeit im Kirchenjahr. Johann Sebastian Bachs Kantaten als musikalische Begleiter in der Fastenzeit
- „Zur Freude der Menschen und zum Lobpreis Gottes“. Neuer Einstiegstermin für LITURGIE IM FERNKURS
Editorial 4/2025
Liebe Leserinnen und Leser,
die Inkulturation der Liturgie, also ihre Anpassung an verschiedene kulturelle Kontexte, ist für eine Kirche, die sich als weltumspannend, synodal und partizipativ versteht, unerlässlich. Liturgie soll die Lebenswirklichkeit der Feiernden aufgreifen, ihre Ausdrucksformen würdigen und so allen eine volle, bewusste und tätige Teilnahme ermöglichen. Doch Inkulturation betrifft nicht nur kulturelle Vielfalt, sondern auch die Einbeziehung marginalisierter Gruppen – etwa von Menschen mit Behinderung.
Ein ermutigendes Beispiel erreichte mich Ende 2024 aus dem Erzbistum Paderborn: Dort wurden erstmals zwei Frauen mit geistiger Behinderung zum Kommunionhelferdienst beauftragt. Sie haben eine intensive Vorbereitung durchlaufen und dürfen nun in Eucharistiefeiern die Kommunion spenden. Dies zeigt, wie Liturgie inklusiver gestaltet werden kann, wenn man Barrieren abbaut und Menschen mit Behinderung aktiv einbezieht.
Dennoch gibt es weiterhin Herausforderungen: Viele Menschen erleben Gottesdienste als schwer zugänglich, sei es durch Sprache, räumliche Gegebenheiten, fehlende Unterstützung (kein Willkommensdienst!) oder mangelnde pastorale Sensibilität von Leiter/innen und liturgischen Diensten. Eine wirklich inklusive Liturgie nimmt die Vielfalt der Gottesdienstteilnehmenden ernst und gestaltet Räume, in denen alle willkommen sind.
„Inkulturation“ bedeutet also mehr als kulturelle Anpassung – sie ist der Auftrag, Liturgie so zu feiern, dass niemand ausgeschlossen wird.
Ihr