194Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 4/2025

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Authen­tisch katho­lisch. Lit­ur­gi­sche Inkul­tu­ra­ti­on für indi­ge­ne Volks­grup­pen in Mexiko
  • „Las­set uns beten“. Gedan­ken zur Gebets­ein­la­dung bei den Orationen
  • In Lie­be ver­eint. Impul­se für einen Seg­nungs­got­tes­dienst am Valentinstag
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 3. bis 5. Sonn­tag der Fas­ten­zeit (C)
  • Musik für die stil­le Zeit im Kir­chen­jahr. Johann Sebas­ti­an Bachs Kan­ta­ten als musi­ka­li­sche Beglei­ter in der Fastenzeit
  • „Zur Freu­de der Men­schen und zum Lob­preis Got­tes“. Neu­er Ein­stiegs­ter­min für LITURGIE IM FERNKURS

 

Editorial 4/2025

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

die Inkul­tu­ra­ti­on der Lit­ur­gie, also ihre Anpas­sung an ver­schie­de­ne kul­tu­rel­le Kon­tex­te, ist für eine Kir­che, die sich als welt­um­span­nend, syn­odal und par­ti­zi­pa­tiv ver­steht, uner­läss­lich. Lit­ur­gie soll die Lebens­wirk­lich­keit der Fei­ern­den auf­grei­fen, ihre Aus­drucks­for­men wür­di­gen und so allen eine vol­le, bewuss­te und täti­ge Teil­nah­me ermög­li­chen. Doch Inkul­tu­ra­ti­on betrifft nicht nur kul­tu­rel­le Viel­falt, son­dern auch die Ein­be­zie­hung mar­gi­na­li­sier­ter Grup­pen – etwa von Men­schen mit Behinderung.
Ein ermu­ti­gen­des Bei­spiel erreich­te mich Ende 2024 aus dem Erz­bis­tum Pader­born: Dort wur­den erst­mals zwei Frau­en mit geis­ti­ger Behin­de­rung zum Kom­mu­ni­on­hel­fer­dienst beauf­tragt. Sie haben eine inten­si­ve Vor­be­rei­tung durch­lau­fen und dür­fen nun in Eucha­ris­tie­fei­ern die Kom­mu­ni­on spen­den. Dies zeigt, wie Lit­ur­gie inklu­si­ver gestal­tet wer­den kann, wenn man Bar­rie­ren abbaut und Men­schen mit Behin­de­rung aktiv einbezieht.
Den­noch gibt es wei­ter­hin Her­aus­for­de­run­gen: Vie­le Men­schen erle­ben Got­tes­diens­te als schwer zugäng­lich, sei es durch Spra­che, räum­li­che Gege­ben­hei­ten, feh­len­de Unter­stüt­zung (kein Will­kom­mens­dienst!) oder man­geln­de pas­to­ra­le Sen­si­bi­li­tät von Leiter/innen und lit­ur­gi­schen Diens­ten. Eine wirk­lich inklu­si­ve Lit­ur­gie nimmt die Viel­falt der Got­tes­dienst­teil­neh­men­den ernst und gestal­tet Räu­me, in denen alle will­kom­men sind.
„Inkul­tu­ra­ti­on“ bedeu­tet also mehr als kul­tu­rel­le Anpas­sung – sie ist der Auf­trag, Lit­ur­gie so zu fei­ern, dass nie­mand aus­ge­schlos­sen wird.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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