Ausgabe 5/2021
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Alle sollen ruhen. 1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag
- Bereit zum weiteren Dialog. Stellungnahme des ÖAK zur Kritik der Glaubenskongregation
- Fürbittenvorschläge für den 2. bis 3. Sonntag der Osterzeit (B)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: Palmsonntag (B) bis Ostermontag
- „Das Wort ist ganz nah bei dir“ (Dtn 30,14). Das pastorale Potential von Bibliolog, Bibliodrama und Lectio Divina
Editorial 5/2021
Liebe Leserinnen und Leser,
wie kann der tausenden Corona-Opfer künftig angemessen gedacht werden? Mit dieser Frage sehen sich Politik und Kirchen vermehrt konfrontiert, denn der Wunsch, als Gesellschaft Trauer auszudrücken und einander Trost zuzusprechen, ist im Angesicht der Pandemie-Katastrophe besonders stark ausgeprägt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich daher für einen festen, bundesweiten Gedenktag für die Corona-Opfer ausgesprochen – eine Idee, die aufgrund ihrer überkonfessionellen Anschlussfähigkeit auch von politischer Seite vermehrt Unterstützung findet.
Sollte der Gedenktag Realität werden, muss jedoch gut über dessen konkrete Ausgestaltung nachgedacht werden. Zentrale Gedenkfeiern allein, die ihre Prägung vornehmlich durch Repräsentanten aus Politik und Kirchen erhalten, werden dem Anlass und dem Anliegen eines solchen Gedenktags wohl kaum gerecht werden. Es braucht ein sichtbares Zeichen, das in die Breite wirkt und in allen Bevölkerungsschichten Akzeptanz findet.
Hierfür bietet sich z. B. das Ritual an, eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen (vgl. die Aktionen „#lichtfenster“ und „#lichterderhoffnung“). Christinnen und Christen, aber auch Angehörige anderer Religionen können das Entzünden der Kerze mit einem deutenden Gebet begleiten.
Und als Licht der Trauer, der Anteilnahme, des Mitgefühls und der Solidarität vermittelt es eine universelle Botschaft, die auch von Nichtglaubenden geteilt werden kann.
Ihr