162Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 9/2018

Inhalt

  • Leit­ar­ti­kel: Durch Maria zu Chris­tus. Mai­an­dach­ten als pas­to­ral­lit­ur­gi­sche Chance
  • 100 Jah­re „Vom Geist der Lit­ur­gie“. Eine Wan­der­aus­stel­lung zum „Kult­buch“ der Lit­ur­gi­schen Bewegung
  • Köni­gin der Fami­li­en. Eine Mai­an­dacht mit Kindern
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für Fron­leich­nam (B) und für den 9. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 6. Sonn­tag der Oster­zeit (B) bis Fron­leich­nam (B)
  • Viel­falt, die begeis­tert. Tagung zur Bedeu­tung der Lit­ur­gie bei der Inte­gra­ti­on von Migranten
  • Ein Mei­nungs­bild. Ergeb­nis­se der Jubiläumsumfrage

 

Editorial 9/2018

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

wenn ver­schie­de­ne Küns­te wie etwa Musik, Male­rei, Archi­tek­tur, Dich­tung und Tanz mit­ein­an­der ver­schmel­zen und ein­fach alle zuein­an­der stim­mig sind, spricht man von einem „Gesamt­kunst­werk“. Alle genann­ten Aus­drucks­for­men ste­hen dann nicht mehr für sich allein, son­dern sind einem bestimm­ten Sinn und Zweck zu- und unter­ge­ord­net, etwa einer beson­de­ren Idee: der Schön­heit an sich, der mensch­li­chen Schöp­fer­kraft, einem Staat oder Sou­ve­rän etc.
Auch die Lit­ur­gie kann man als „Gesamt­kunst­werk“ anse­hen, da sie das gespro­che­ne Wort, Musik und Gesang, den Kir­chen­raum, die lit­ur­gi­schen Gewän­der und Gerä­te, Hal­tun­gen und Gebär­den, Zei­chen und Sym­bo­le sinn­voll mit­ein­an­der ver­eint, um Got­tes Erlö­sungs­han­deln an uns Men­schen in Chris­tus zum Aus­druck zu brin­gen. Doch gehö­ren zum „Gesamt­kunst­werk Lit­ur­gie“ nicht nur die genann­ten sinn­lich erfahr­ba­ren Ele­men­te, son­dern vor allem die Men­schen, die es fei­ern. Jedes Ele­ment des Got­tes­diens­tes dient dazu, für sie die Glau­bens- und Lebens­ge­mein­schaft mit Chris­tus erfahr­bar zu machen – und das immer wie­der unter ande­ren Bedin­gun­gen, denn Men­schen, ihre Lebens­wel­ten und Erfah­rungs­ho­ri­zon­te ver­än­dern sich ständig.
Lit­ur­gie zu fei­ern – ob in einer Kathe­dra­le, einer klei­nen Dorf­ka­pel­le oder sogar im Frei­en –, ist dem­nach tat­säch­lich eine gro­ße Kunst. Nur wo dies so ver­stan­den und ernst­ge­nom­men wird, ist ein Got­tes­dienst wirk­lich ein „Gesamt­kunst­werk“, das die­sen Namen verdient.

Ihr
Unterschrift Uder

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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