Ausgabe 9/2019
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Aus der Mitte der Gemeinde. Der Dienst der ehrenamtlichen Begräbnisleiter/innen
- Licht, das die Finsternis erleuchtet. Vesper am Pfingstfest mit Übertragung der Osterkerze
- Fürbittenvorschläge für den 7. Sonntag der Osterzeit (C) und den Pfingstsonntag (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 6. Sonntag der Osterzeit (C) bis Fronleichnam (C)
- Dich kommen sehen und singen. Das liturgische Leben im Kloster Fahr
Editorial 9/2019
Liebe Leserinnen und Leser,
Montagvormittag um 11.20 Uhr auf einem Friedhof in Nordrhein-Westfalen: Nach der Verabschiedung in der Friedhofskapelle setzt sich die Prozession mit dem Sarg in Bewegung. Ihr voran geht eine Frau in einem hellen liturgischen Gewand. Gleich wird sie das Grab segnen, Erde auf den Sarg werfen, das Kreuzzeichen über das Grab machen und anschließend letzte Worte des Abschieds sprechen …
Wer den Dienst ehrenamtlicher Begräbnisleiterinnen und -leiter als reinen Ersatzdienst versteht, der aus der Not heraus geboren wurde, um den Mangel an hauptamtlichen Seelsorgern auszugleichen, liegt völlig falsch: Die wenigen Menschen, die die Fähigkeiten und den Willen mitbringen, diesen anspruchsvollen Dienst zu übernehmen, dürfen nicht als „Ressource“ wahrgenommen werden, die beliebig verfügbar ist, um Lücken im Dienstplan der Pfarrgemeinde zu schließen – einem solchen Verständnis haftet immer auch die Aura des Minderwertigeren an.
Vielmehr muss ein Bewusstsein dafür entstehen, dass der Begräbnisdienst durch ehrenamtliche Laien eine Kernaufgabe jeder christlichen Gemeinde zum Ausdruck bringt: sich um die Verstorbenen und Trauernden zu kümmern.
Nur in Gemeinden, wo dies auch verstanden und vermittelt wird, kann der Begräbnisdienst durch Ehrenamtliche zu einer wirklichen Bereicherung werden; nur dort kann Akzeptanz entstehen und Wertschätzung wachsen.
Ihr