186Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 9/2025

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Vor allem ein Sün­der? Wel­ches Bild zeich­net die katho­li­sche Begräb­nis­lit­ur­gie von Verstorbenen?
  • Com­mu­nio erfahr­bar machen. Wie bei der Kran­ken­kom­mu­ni­on eine Ver­bin­dung mit der Eucha­ris­tie­fei­er der Gemein­de her­ge­stellt wer­den kann
  • Wege der Hoff­nung. Impuls­tex­te für einen Bitt­gang oder eine Andacht vor Chris­ti Himmelfahrt
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den Pfingst­sonn­tag (C) und den Pfingst­mon­tag (C)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: Pfingst­mon­tag (C) bis 14. Sonn­tag im Jah­res­kreis (C)
  • Mit wem rede ich hier eigent­lich? „Dop­pel­te Bot­schaf­ten“ in der lit­ur­gi­schen Praxis

 

Editorial 9/2025

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

am 9. April jähr­te sich der Todes­tag Diet­rich Bon­hoef­fers zum 80. Mal (vgl. Gd 8/2025, S. 84). Der luthe­ri­sche Theo­lo­ge wur­de 1945 im KZ Flos­sen­bürg ermor­det – weni­ge Wochen vor Kriegs­en­de. Nur Mona­te zuvor hat­te er sei­ner Fami­lie aus der Haft ein bewe­gen­des Gedicht geschickt: „Von guten Mäch­ten treu und still umge­ben“. Ein Text, der vie­le Men­schen durch ihr Glau­bens­le­ben beglei­tet. Dass er noch heu­te gesun­gen wird, ist nicht zuletzt das Ver­dienst von Kurt Grahl. Sei­ne Melo­die, auf­ge­nom­men in evan­ge­li­sche wie katho­li­sche Gesang­bü­cher, trägt Bon­hoef­fers Wor­te durch Zei­ten und Lebens­la­gen.
Am 2. April 2025 ist Kurt Grahl in Leip­zig gestor­ben – im Alter von 78 Jah­ren. Er war einer der prä­gends­ten Prot­ago­nis­ten des Neu­en Geist­li­chen Lie­des, lang­jäh­ri­ger Kir­chen­mu­sik­di­rek­tor und letz­ter Orga­nist der Uni­ver­si­täts­kir­che Leip­zig vor ihrer Spren­gung. Mit Lie­dern wie „Wenn das Brot, das wir tei­len“ hat er der Lit­ur­gie Klang­far­ben von All­tag, Hoff­nung und Mensch­lich­keit ver­lie­hen.
Bon­hoef­fer und Grahl: zwei Bio­gra­fien, zwei Epo­chen. Und doch ver­bin­det sie etwas. Bei­de haben Wor­te und Melo­dien hin­ter­las­sen, die blei­ben. Wer ihre Lie­der heu­te singt, spürt: Glau­be braucht nicht vie­le Wor­te – aber gute. Gera­de in der Got­tes­dienst­ge­stal­tung lohnt es sich, sol­che Lie­der bewusst ein­zu­set­zen. Sie öff­nen Räu­me für Trost und Ver­trau­en – und brin­gen das Evan­ge­li­um manch­mal tie­fer zur Spra­che als kom­ple­xe Gebe­te oder Predigten.

Ihr

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