Balthasar-Fischer-Preis 2022 geht an Dr. Anja Becker-Chouati, Köln

Der Preis weiß sich dem Lebens­werk Prof. Dr. Bal­tha­sar Fischers (1912 – 2001) ver­pflich­tet, des lang­jäh­ri­gen Ordi­na­ri­us für Lit­ur­gie­wis­sen­schaft an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät Trier.  Die Jury hat­te für das Aus­wahl­ver­fah­ren vier wis­sen­schaft­li­che Arbei­ten zuge­las­sen. Mit­glie­der der Jury waren: Prof. Dr. Mar­co Beni­ni, Trier; Prof. Dr. Jür­gen Bärsch, Eich­stätt; Prof. Dr. Win­fried Hau­ner­land, Mün­chen; Prof. Dr. Mar­tin Klö­cke­ner, Fri­bourg, Dr. Mari­us Lin­nen­born, Lei­ter des DLI, Trier. 

 

Preis­trä­ge­rin des Jah­res 2022 ist Dr. Anja Becker-Choua­ti, Köln. 

Anja Becker-Choua­ti erhält die Aus­zeich­nung für ihre Stu­die „Sakral­bau­ten zwi­schen Tra­di­ti­on und Moder­ne. Ent­wür­fe und Bau­ten des Archi­tek­ten Theo­dor Bur­la­ge (1894–1971)“. Die kunst­ge­schicht­li­che Dis­ser­ta­ti­on wur­de im Win­ter­se­mes­ter 2020/21 von der Uni­ver­si­tät zu Köln ange­nom­men und erschien 2022 in der Rei­he „Bild – Raum – Fei­er. Stu­di­en zu Kir­che und Kunst“ im Ver­lag Schnell & Stei­ner, Regens­burg. Die inter­dis­zi­pli­nar zwi­schen Kunst-, Archi­tek­tur­ge­schich­te und Theo­lo­gie ange­leg­te Arbeit fragt im Anschluss an die erst­ma­li­ge und umfas­sen­de Bestands­auf­nah­me der Sakral­bau­ten Theo Bur­la­ges, die zwi­schen 1926 und 1966 über­wie­gend in Nord­west­deutsch­land ent­stan­den sind, nach den tie­fer­lie­gen­den Bedeu­tungs­ebe­nen kirch­li­cher Raum­ge­stal­ten. Auf die­ser Grund­la­ge ent­wi­ckelt sie Per­spek­ti­ven für einen sinn- und wid­mungs­ge­mä­ßen Erhalt moder­ner Sakralarchitektur.

Dr. Anja Becker-Choua­ti stu­dier­te Kunst­ge­schich­te, Katho­li­sche Theo­lo­gie und Deut­sche Phi­lo­lo­gie in Köln und Bonn mit dem Schwer­punkt sakra­le Kunst und Archi­tek­tur. Von 2013 bis 2018 war sie als Autorin und freie Mit­ar­bei­te­rin am Online-Pro­jekt „Stra­ße der Moder­ne. Kir­chen in Deutsch­land“ betei­ligt. Seit 2018 ist sie als Inven­ta­ri­sa­to­rin kirch­li­chen Kunst­gu­tes beim Erz­bis­tum Köln tätig.

Der Bal­tha­sar-Fischer-Preis, der seit 2004 ver­lie­hen wird, ist mit 3.000 Euro dotiert.

Die Preis­ver­lei­hung erfolgt am 5. Sep­tem­ber 2022 in Mainz im Rah­men der Stu­di­en­ta­ge Kunst und Lit­ur­gie in der Aka­de­mie des Bis­tums Mainz, Erba­cher Hof.

(Foto: privat/Down­load 20 x 30 cm)

 

Anja Becker-Choua­ti

SAKRALBAUTEN ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE

Ent­wür­fe und Bau­ten des Archi­tek­ten Theo­dor Bur­la­ge (1894-1971)

Mit über 30 moder­nen katho­li­schen Sakral­bau­ten und einer Viel­zahl bedeu­ten­der Pro­fan­bau­ten gehört der Osna­brü­cker Archi­tekt Theo­dor Bur­la­ge zu den eta­blier­tes­ten Archi­tek­ten des 20. Jahr­hun­derts in Deutsch­land. Doch kaum einer kennt ihn und sein Werk. Obwohl die Archi­tek­tur der Moder­ne ein stark erforsch­tes Feld ist, feh­len immer noch grund­le­gen­de Arbei­ten zu den katho­li­schen Kir­chen­bau­ten die­ser Epo­che vor allem in ihrer nord­deut­schen Ausprägung.

 

Theo Bur­la­ge stu­dier­te ab 1919 an der TH Stutt­gart Archi­tek­tur und bau­te fort­an zwi­schen Leip­zig und der hol­län­di­schen Gren­ze, von Wan­ger­oo­ge bis ins nörd­li­che West­fa­len; damit sind sei­ne Wer­ke reprä­sen­ta­tiv für ein vor allem nord­west­deut­sches, katho­li­sches Bau­schaf­fen, das bis in die Nach­kriegs­mo­der­ne hin­ein reicht. Die inter­dis­zi­pli­när zwi­schen Kunst-, Archi­tek­tur­ge­schich­te und Theo­lo­gie ange­leg­te Arbeit fragt im Anschluss an die erst­ma­li­ge und umfas­sen­de Bestands­auf­nah­me der Sakral­bau­ten Bur­la­ges nach den tie­fer­lie­gen­den Bedeu­tungs­ebe­nen kirch­li­cher Raum­ge­stal­ten und ent­wi­ckelt auf die­ser Grund­la­ge Per­spek­ti­ven für einen sinn- und wid­mungs­ge­mä­ßen Erhalt moder­ner Sakralarchitektur.

 

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