Freiburger Liturgiewissenschaftler Prof. em. Dr. Helmut Büsse starb im Alter von 94 Jahren

Am 27. Febru­ar 2024 starb der eme­ri­tier­te Frei­bur­ger Lit­ur­gie­wis­sen­schaft­ler Hel­mut Büs­se. Er war dem Deut­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tut (DLI) ver­bun­den durch sei­ne Mit­ar­beit bei zahl­rei­chen gemein­sa­men Pro­jek­ten. Als einer der ers­ten Wis­sen­schaft­ler im deut­schen Sprach­raum befass­te sich Hel­mut Büs­se Anfang der 1980er Jah­re mit der Über­tra­gung von Got­tes­diens­ten in Rund­funk und Fern­se­hen. So konn­ten 1989 „Leit­li­ni­en für die media­le Über­tra­gung von got­tes­dienst­li­chen Fei­ern“ erschei­nen, die dann noch­mals unter der Lei­tung von Hel­mut Büs­se 2002 in einer umfang­rei­chen über­ar­bei­te­ten Fas­sung ver­öf­fent­licht wur­den. Die­se Arbeits­hil­fe 169 der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz  „Got­tes­dienst-Über­tra­gun­gen in Hör­funk und Fern­se­hen. Leit­li­ni­en und Emp­feh­lun­gen“, 2002, 2. Aufl. 2007, setzt bis heu­te gül­ti­ge Standards. 
Ein wei­te­res Feld der Zusam­men­ar­beit mit dem DLI war der Erwach­se­nen­ka­techu­me­nat. Eines der Ergeb­nis­se war die kate­che­tisch-lit­ur­gi­sche Hand­rei­chung „Erwach­se­ne fra­gen nach der Tau­fe“, die im Auf­trag des DLI und der Zen­tral­stel­le Pas­to­ral der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz erar­bei­tet wur­de und 1992 erschien. Büs­ses Mit­ar­beit in der sich dar­aus erge­ben­den „Arbeits­grup­pe Katechu­me­nat“ dien­te der natio­na­len und inter­na­tio­na­len Ver­net­zung von Ver­ant­wort­li­chen für Kate­che­se und Lit­ur­gie des Katechu­me­nats.  Einen stär­ke­ren offi­ziö­sen Cha­rak­ter erhielt die Arbeits­grup­pe im Jahr 2001 durch ihre unmit­tel­ba­re Zuord­nung zur Unter­kom­mi­si­son „Grund­fra­gen der Gemein­de- und Sakra­men­ten­pas­to­ral“ inner­halb der Pastoralkommission.
Erwähnt sei nicht zuletzt Hel­mut Büs­ses Mit­ar­beit in der Stu­di­en­kom­mis­si­on „Meß­lit­ur­gie und Meß­buch“, die in den 1990er Jah­ren im Auf­trag der Inter­na­tio­na­len Arbeits­ge­mein­schaft (IAG) der lit­ur­gi­schen Kom­mis­sio­nen Deutsch­lands, Öster­reichs und der Schweiz arbeitete.

Hel­mut Büs­se, gebo­ren am 20. Febru­ar 1930 in Düs­sel­dorf, stu­dier­te in Bonn, Rom und Regens­burg Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie. Am 10. Okto­ber 1956 wur­de er zum Pries­ter für das Erz­bis­tum Köln geweiht. Von 1975 bis 1998 war er Inha­ber des Lehr­stuhls für Lit­ur­gie­wis­sen­schaft und Pas­to­ral­lit­ur­gik an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Frei­burg. Von der „Arbeits­ge­mein­schaft katho­li­scher Lit­ur­gik­do­zen­ten im deut­schen Sprach­ge­biet“ (AKL) wur­de er zu deren Spre­cher gewählt – 1982 bis 1990. Von 1993 bis 1996 war Büs­se Vor­sit­zen­der des Katho­lisch-Theo­lo­gi­sche Fakul­tä­ten­ta­ges und anschlie­ßend Stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der bis zu sei­ner Eme­ri­tie­rung am 31. März 1998. 
Das Erz­bis­tum Frei­burg wür­digt in einem Nach­ruf Hel­mut Büs­se: „Wir erin­nern uns an Hel­mut Büs­ses wei­ten Hori­zont und sein kri­ti­sches Mit­den­ken: Mit sei­ner Art, Theo­lo­gie zu trei­ben, hat er nicht nur die Fach­kul­tur, son­dern auch eine Viel­zahl diö­ze­saner und über­diö­ze­saner Gre­mi­en geprägt. Wir dan­ken ihm für sein wis­sen­schaft­li­ches und pries­ter­li­ches Wir­ken und bit­ten alle, die ihm ver­bun­den waren, um ihr Geden­ken im Gebet.“

Die Bei­set­zung fin­det am Frei­tag, dem 8. März 2024, um 10:00 Uhr auf dem Wald­fried­hof in Düs­sel­dorf-Ger­res­heim statt.

 

Herr, gib ihm die ewi­ge Ruhe. Lass ihn leben in dei­ner Liebe.

 

 

Foto: Wil­ly Prag­her, 1982, Digi­ta­li­sie­rung: Lan­des­ar­chiv Baden-Württemberg

 

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