Liturgie bleibt stets im Wandel

„Die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz schätzt sich glück­lich, mit dem Deut­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tut eine Ein­rich­tung von sol­cher Qua­li­tät und Exper­ti­se an ihrer Sei­te zu haben. Als deren Vor­sit­zen­der und per­sön­lich dan­ke ich allen sehr, deren Name sich in Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart mit dem Insti­tut ver­bin­det: den Lei­tern, den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern sowie allen, die in die­sen vie­len Jah­ren auf unter­schied­li­che Wei­se ihre Unter­stüt­zung gege­ben haben. 
Herz­li­chen Glück­wunsch dem Deut­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tut und Got­tes Segen für die Zukunft!

Bischof Dr. Georg Bätzing

Vor­sit­zen­der der Deut­schen Bischofskonferenz“

(aus: Für die För­de­rung und Erneue­rung der Lit­ur­gie. 75 Jah­re Deut­sches Lit­ur­gi­sches Insti­tut 1947–2022)

 

Feier zum 75. Jubiläum des Deutschen Liturgischen Instituts

 

„Beson­ders in der Zeit vor und nach dem Kon­zil gin­gen von Trier weit­rei­chen­de Impul­se für die Erneue­rung des Got­tes­diens­tes aus, die das Lit­ur­gi­sche Insti­tut zu einer ‚Mar­ke‘ wer­den lie­ßen, die bis heu­te in der Fach­welt einen klang­vol­len Namen hat“, beton­te Pfar­rer Dr. Mari­us Lin­nen­born, Lei­ter des DLI, bei der Vor­stel­lung der Fest­schrift Für die För­de­rung und Erneue­rung der Lit­ur­gie. 75 Jah­re Deut­sches Lit­ur­gi­sches Insti­tut 1947–2022 (Got­tes­dienst­Hil­fen-SHOP)

Die Auf­ga­ben des Insti­tuts gin­gen nicht aus: „So wie die Kir­che sich immer erneu­ert, ist auch die Lit­ur­gie nie ein für alle Mal fer­tig“, so Pfar­rer Lin­nen­born. (Foto: Pfar­rer Dr. Mari­us Linnenborn)

 

Künf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen sei­en laut Bischof Acker­mann die Aus­dün­nung des kirch­li­chen und vor allem des got­tes­dienst­li­chen Lebens, der Rück­gang der pas­to­ra­len Beru­fe und die dar­aus resul­tie­ren­de Anpas­sung pfarr­li­cher und diö­ze­saner Struk­tu­ren. Die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie auf die Lit­ur­gie sei­en noch nicht in Gän­ze abseh­bar. Es sei daher nun auch am DLI, die Ent­wick­lun­gen im digi­ta­len Bereich zu beob­ach­ten, Ori­en­tie­rung zu geben und mit­zu­ge­stal­ten. Dabei sei ins­be­son­de­re eine lit­ur­gi­sche Qua­li­täts­si­che­rung unent­behr­lich. Des Wei­te­ren habe die Auf­ar­bei­tung des sexu­el­len Miss­brauchs in der katho­li­schen Kir­che auch für den Bereich der Lit­ur­gie die Sen­si­bi­li­tät für die Fra­ge nach Macht­ver­hält­nis­sen erhöht. Alle über­tra­ge­ne Macht in der Lit­ur­gie sei immer so ein­zu­set­zen, „dass die ver­schie­de­nen lit­ur­gi­schen Diens­te zum Tra­gen kom­men und die täti­ge Teil­nah­me des gan­zen Got­tes­vol­kes in der Viel­falt sei­ner Glie­der geför­dert wird“. Ohne einen regen Aus­tausch zwi­schen Theo­lo­gie und Human­wis­sen­schaf­ten, zwi­schen Leh­re und Pra­xis, wer­de dies nicht gelin­gen können.

 

 

In ihrer Fest­an­spra­che „Lit­ur­gie – Zeit­zei­chen und Quel­le des Auf­bruchs“ beton­te die Gene­ral­se­kre­tä­rin der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Dr. Bea­te Gil­les, den blei­ben­den Wert und Auf­trag der Lit­ur­gie gera­de auch in Kri­sen­zei­ten der Kir­che. (Dr. Bea­te Gilles) 

„Lit­ur­gie ist ehr­lich und hält uns die Spie­gel vor; aber wir schau­en da nur ungern hin­ein; das ist ein Feh­ler; Got­tes­dienst soll­te als Spie­gel der Situa­ti­on unse­rer Kir­che viel stär­ker im Blick sein. Unse­re Lit­ur­gie ist ein Zeit­zei­chen, und wenn wir heu­te auf den Got­tes­dienst schau­en, dann wird die Kri­se, dann wird die Ent­frem­dung zwi­schen Kir­che und Gläu­bi­gen sicht­bar“, so Dr. Gil­les. Sie füg­te hin­zu: „Wenn heu­te vie­le Gläu­bi­ge ganz aus der Kir­che aus­tre­ten, dann sind sie oft sehr viel frü­her schon aus dem Got­tes­dienst aus­ge­zo­gen. Hier hät­ten bei uns bereits viel frü­her die Alarm­glo­cken schril­len müs­sen. Aber weil alles erst ein­mal so wei­ter­lau­fen kann, ist es ein­fa­cher, sol­che Anzei­chen zu ignorieren.“

Die Gene­ral­se­kre­tä­rin rief dazu auf, in beson­de­rer Wei­se auch künf­tig auf die Qua­li­tät von Lit­ur­gie zu ach­ten: „In einer Zeit, in der Got­tes­dienst viel­fach nicht mehr als Ver­pflich­tung ange­se­hen wird, spielt die Qua­li­tät eine deut­lich grö­ße­re Rolle.

 

 

Men­schen ent­schei­den sich bewusst, einen Got­tes­dienst mit­zu­fei­ern. Theo­lo­gisch ist voll­kom­men unhin­ter­fragt, dass Lit­ur­gie nicht eine Opti­on unse­res Glau­bens ist, son­dern ganz wesent­lich unse­re Kir­che kon­sti­tu­iert. Wenn ich daher nach der Qua­li­tät fra­ge, wechs­le ich die Per­spek­ti­ve und akzep­tie­re, dass nicht nur der Mensch ‚lit­ur­giefä­hig‘, son­dern auch die Lit­ur­gie ‚men­schen­fä­hig‘ wer­den muss.“ Als Per­for­mance, so Dr. Gil­les, sei Lit­ur­gie gleich­zei­tig dia­gnos­tisch, „weil wir den Ist­zu­stand unse­rer Kir­che an ihr able­sen kön­nen, und sie ist pro­gnos­tisch, weil sie das Poten­ti­al hat, Zukunft auf­schei­nen zu las­sen.“ So ste­cke in der Lit­ur­gie immer ein immenses und viel­fäl­ti­ges Poten­ti­al, das ins­be­son­de­re die Gemein­schaft der Gläu­bi­gen erfahr­bar mache, die oft an ande­ren Stel­len schmerz­haft ver­misst wer­de. Dr. Bea­te Gil­les füg­te hin­zu: „Aber es braucht Men­schen, die die­ses Poten­ti­al suchen und nut­zen, und es braucht die lit­ur­gi­schen Fach­leu­te, die die­ses Poten­ti­al für wei­te Krei­se heben und gestal­ten kön­nen. Das DLI wird die­se Poten­tia­le – des­sen bin ich gewiss – auch in den kom­men­den Jah­ren heben. Es wird die Span­nun­gen, die dar­aus resul­tie­ren, aus­hal­ten und hel­fen, sie aus­zu­hal­ten. Es wird so die Kir­che ent­wi­ckeln. Dazu wün­sche ich allen, die dar­an mit­wir­ken, wei­ter­hin das Gespür, die ent­schei­den­den The­men zu ent­de­cken und kraft­vol­le Impul­se zu setzen.“

 

 Lit­ur­gie – Zeit­zei­chen und Quel­le des Auf­bruchs 

Fest­an­spra­che von Dr. Bea­te Gil­les, Gene­ral­se­kre­tä­rin der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, zum 75-jäh­ri­gen Bestehen des Deut­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tuts am 12. Juni 2022 in Trier (Doku­men­ta­ti­on: PDF)

 

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Trie­rer Bischof sprach zum 75. Jubi­lä­um des DLI (katholisch.de 12.6.2022)

Lit­ur­gi­sches Insti­tut fei­ert 75-jäh­ri­ges Bestehen (Vati­can News 13.6.2022)

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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