Ostern fällt nicht aus – und wird nicht verschoben

Trotz der welt­wei­ten Coro­na-Kri­se hält der Vati­kan am Oster­fest zum vor­ge­se­he­nen Datum am 12. April fest. Das teil­te die zustän­di­ge Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on in einem am Don­ners­tag, 19. März 2020,  erlas­se­nen Dekret mit. Zur Begrün­dung hieß es, Ostern sei das Herz des lit­ur­gi­schen Jah­res und kön­ne nicht ver­scho­ben werden.

Wo ent­spre­chen­de Ver­samm­lungs­be­schrän­kun­gen von staat­li­chen oder kirch­li­chen Auto­ri­tä­ten in Kraft sei­en, könn­ten Bischö­fe und Pries­ter die Got­tes­diens­te von Grün­don­ners­tag bis Ostern in Kathe­dra­len und Pfarr­kir­chen „ohne phy­si­sche Teil­nah­me von Gläu­bi­gen“ fei­ern. Für die­sen Fall schlug der Vati­kan vor, die betref­fen­den Gemein­den über die Got­tes­dienst­zei­ten zu infor­mie­ren und Mate­ria­li­en bereit­zu­stel­len, damit die Gläu­bi­gen die Fei­ern von zu Hau­se aus im Gebet beglei­ten könn­ten. Das Dekret ver­weist dazu auch auf die Mög­lich­keit der Live-Über­tra­gung von Got­tes­diens­ten via TV und Inter­net. Aus­drucks­for­men der Volks­fröm­mig­keit und Stra­ßen-Pro­zes­sio­nen könn­ten auf einen spä­te­ren Ter­min ver­scho­ben wer­den, bei­spiels­wei­se den 14. Sep­tem­ber (Fest der Kreuzer­hö­hung) oder 15. Sep­tem­ber (Gedächt­nis der Schmer­zen Mariens).

Ostern 2020 – ein Ausnahmejahr

Das Dekret mit dem Titel „In Zei­ten von Covid-19“ wur­de vom Prä­fek­ten der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on, Kar­di­nal Robert Sarah, im Auf­trag des Paps­tes erlas­sen und an die Bischofs­kon­fe­ren­zen in aller Welt ver­sen­det. Die Ver­fü­gun­gen gel­ten nur für die­ses Jahr. Bischö­fen steht es dem­nach frei, die in der Kar­wo­che statt­fin­den­de Chri­sam-Mes­se zur Wei­he hei­li­ger Öle zu einem spä­te­ren Datum nachzuholen.

Ves­per vom Gründonnerstag

Am Grün­don­ners­tag­abend kann das Geden­ken an das Letz­te Abend­mahl Jesu von jedem Pries­ter in einer Kir­che oder - wo das nicht mög­lich ist – „an einem gezie­men­den Ort“ und ohne Anwe­sen­heit von Gläu­bi­gen gefei­ert wer­den. Auch Pries­ter, denen dies nicht mög­lich ist, sol­len die Ves­per vom Grün­don­ners­tag beten.

Für­bit­te für Corona-Opfer

Die Got­tes­diens­te des Kar­frei­tags und der Oster­nacht sol­len „nach Maß­ga­be der kon­kre­ten Mög­lich­kei­ten“ gehal­ten wer­den. Bei der Fei­er vom Lei­den und Ster­ben Chris­ti am Kar­frei­tag ist im gro­ßen Für­bitt­ge­bet eine beson­de­re Für­bit­te ein­zu­fü­gen für die Kran­ken, die Ver­stor­be­nen und jene, die sich durch die Virus-Kri­se ver­las­sen füh­len oder ver­wirrt sind.

Ohne Riten und Prozession

In der Oster­nacht erfolgt die Ent­zün­dung der Oster­ker­ze ohne die vor­be­rei­ten­den Riten und ohne fol­gen­de Pro­zes­si­on. Die Tau­flit­ur­gie inner­halb der Oster­nacht­fei­er, kann auf die Erneue­rung des Tauf­ver­spre­chens beschränkt werden.

(Quel­le: Dekret der Kon­gre­ga­ti­on, Vati­can News)

Zum Dekret

 

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