
Shaping Faith – Fashioning Splendour. Glauben formen – Pracht gestalten
Ausstellung im Diözesanmuseum Rottenburg
13. Februar bis 5. Juni 2022
Mit einem Ausblick auf liturgische Gewänder im Jahr 2121
Mode ist alles andere als Oberfläche, auch nicht in mittelalterlicher Kunst. Die biblischen Personen und Heiligen, welche die mittelalterliche Sakralkunst zeigt, tragen prächtige Gewänder, extravagante Schuhe, ausgefallene Kopfbedeckungen und kostbaren Schmuck. Textilien aller Art prägen die Bilder. Mit aufwendigen Techniken sind Pflanzenmuster in Goldhintergründe eingelassen, Pressbrokate bilden 3D-Effekte aus, Farblacke erzeugen Tiefenwirkung und Schattenbildung.
Eine neue Präsentation im Diözesanmuseum Rottenburg rückt die Stofflichkeit seiner Kunstwerke in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und fragt nach den textilen Botschaften der mittelalterlichen Bilder.
Doch die Ausstellung bleibt nicht im Mittelalter stehen. Sie fragt auch nach der Mode heute. Inwiefern leistet auch sie es, mit Stofflichkeit auf Unstoffliches zu verweisen? Acht Studierende des Studiengangs Mode an der Hochschule Pforzheim haben sich von den Kunstwerken des Diözesanmuseums inspirieren lassen und aus dieser Auseinandersetzung moderne Kollektionen geschaffen.
Schließlich hat sich ein weiterer Kurs des Modestudiengangs Pforzheim mithilfe der Software CLO3D überlegt, wie liturgische Gewänder im Jahr 2121 aussehen könnten. Die visionären Entwürfe werden in der Schatzkammer des Museums gezeigt.
Diözesanmuseum Rottenburg