
Trauermette am Karfreitag und Karsamstag

Handreichung für Gemeinde und liturgische Dienste mit allen Gesängen, Schrifttexten, Lesungen und Gebeten.
Die Trauermetten mit je drei Psalmen und drei Lesungen sind von starker Aussagekraft und tiefer emotionaler Eindringlichkeit. Dazu trägt nicht zuletzt der alte Brauch bei, brennende Kerzen aufzustellen, die während des Gottesdienstes nach und nach ausgelöscht werden, bis nur noch eine einzige übrig bleibt.
Format A5, 36 Seiten. Für alle Teilnehmenden.
Die Trauermetten sind eindrucksvolle morgendliche Gebetsgottesdienste am Todestag Jesu und am Tag seiner Grabesruhe. Das Wort „Mette“ kommt vom lateinischen „Ad matutinum“ und bezeichnet den frühmorgendlichen monastischen Nachtgottesdienst, der aus drei Teilen (drei Nokturnen) besteht und bis zur Liturgiereform auch zum Stundengebet des Klerus (Brevier) gehörte. Die Trauermetten sind aus den jeweils drei Nokturnen (des Gründonnerstags), des Karfreitags und Karsamstags entstanden. Charakteristisch für diese Nokturnen waren die Klagelieder des Propheten Jeremia, die so genannten „Lamentationes“.
In der erneuerten Tagzeitenliturgie ist an die Stelle der früheren Matutin die „Lesehore“ getreten, die nicht mehr an eine bestimmte Tages- oder Nachtzeit gebunden ist.
Das Buch der Klagelieder spielte in den drei Lesungen der Ersten Nokturn der Matutin und spielt deshalb auch heute noch in den Trauermetten am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag eine charakteristische Rolle.
Das Buch ist wohl bald nach der Zerstörung des Tempels von Jerusalem durch Nebukadnezzar II. 586 v. Chr. entstanden. Es schildert den Schmerz Jerusalems und seiner Einwohner über diese Katastrophe. Da Bedeutung und Vorrechte des alttestamentlichen Tempels im Neuen Testament auf Christus übertragen werden, wendet die Kirche in der Liturgie der Karwoche die Klagelieder auf das Leiden und Sterben Christi an.
Dieses biblische Buch besteht aus 5 Kapiteln, die literarisch kunstvoll gestaltet sind; es sind im Hebräischen sog. „alphabetische Gedichte“ (wie z. B. auch Psalm 119), da in jedem Kapitel die Anfangsbuchstaben der einzelnen Strophen (Klg 1-4) bzw. Verse (Klg 5) jeweils mit dem nächsten Buchstaben des hebräischen Alphabets beginnen. Kapitel 1 bis 4 haben jeweils 22 Strophen, Kapitel 5 besteht aus 22 Versen. Das hebräische Alphabet hat 22 Buchstaben, hinzu kommen noch 5 Buchstaben für das Wortende.
Die Trauermetten sind auch in der erneuerten Form von starker Aussagekraft und tiefer emotionaler Eindringlichkeit. Dazu trägt nicht zuletzt der alte Brauch bei, brennende Kerzen aufzustellen, die während des Gottesdienstes nach und nach ausgelöscht werden, bis nur noch eine einzige übrig bleibt.
Früher waren es 15 Kerzen, von denen 14 nach den einzelnen Elementen der drei Nokturnen ausgelöscht wurden, bis nur noch die mittlere übrig blieb. Für diese Kerzen wurden „Trauermettenleuchter“, so genannte „Triangelleuchter“ verwendet.
Nach neuerem Brauch werden – in Anspielung auf Jesus und seine 12 Jünger - 13 Kerzen verwendet. Es ist nicht erforderlich, dafür einen eigenen Leuchter zu benutzen. Die 13 Kerzen können auf der Längsseite des Altars, der Gemeinde zugewandt, aufgestellt werden. In der Mitte steht eine große Kerze (ggf. die alte Osterkerze), rechts und links davon jeweils sechs kleinere. Nach jedem Element der Trauermette wird eine Kerze ausgelöscht, abwechselnd rechts und links, beginnend von außen.
Wenn ein „Triangelleuchter“ (ein Trauermettenleuchter) mit 15 Kerzen vorhanden ist, löscht man auch nach dem Eröffnungsruf und nach dem Schlusssegen je eine Kerze.
Zu Beginn des Gottesdienstes brennen alle Kerzen, am Ende des Gottesdienstes bleibt als einzige brennende Kerze die größere in der Mitte übrig.