Übersetzung liturgischer Texte und Bücher

Für die Über­set­zung lit­ur­gi­scher Tex­te und Bücher wur­den genaue­re Ein­zel­re­ge­lun­gen erlas­sen: Das am 22. Okto­ber 2021 ver­öf­fent­lich­te Dekret der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on „Post­quam Sum­mus Pon­ti­fex“ bestimmt die ein­zel­nen Schrit­te bei Über­set­zung und Her­aus­ga­be lit­ur­gi­scher Tex­te im Detail. Ins­be­son­de­re geht es dabei um das Zusam­men­spiel zwi­schen Vati­kan und Bischofs­kon­fe­ren­zen. Die­ses ist gene­rell in Kanon 838 im All­ge­mei­nen Kir­chen­recht geregelt.

Hin­sicht­lich der Ziel­spra­che, in die die authen­ti­schen lit­ur­gi­schen Bücher zu über­set­zen sind, weist die Kon­gre­ga­ti­on dar­auf hin, dass Über­set­zun­gen im Hin­blick auf das Sprach­ver­ständ­nis der jün­ge­ren Genera­ti­on erfol­gen sol­len. „Sol­len die Volks­spra­chen für die Lit­ur­gie über­nom­men wer­den muss außer­dem beach­tet wer­den, dass das ent­schei­den­de Kri­te­ri­um die Teil­ha­be der Gläu­bi­gen bei den lit­ur­gi­schen Fei­ern ist […]“  (Nr. 13).
Wäh­rend „Lit­ur­gi­am authen­ti­cam“ (LA) – die Fünf­te Instruk­ti­on „zur ord­nungs­ge­mä­ßen Aus­füh­rung der Kon­sti­tu­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils über die hei­li­ge Lit­ur­gie“ aus dem Jahr 2001 – for­der­te, dass die Bischofs­kon­fe­ren­zen für eine „voll­stän­di­ge Über­set­zung aller lit­ur­gi­schen Bücher in ange­mes­se­ner Zeit“ (LA 77) sor­gen soll­ten, ist es nun „Sache der Bischofs­kon­fe­renz zu ent­schei­den, […] ob und nach wel­chem Prin­zip alle oder ein­zel­ne lit­ur­gi­sche Bücher gemäß der edi­tio typi­ca über­setzt wer­den sol­len, das heißt das voll­stän­di­ge Buch oder nur die Tei­le, die tat­säch­lich nötig und hilf­reich sind, um die Teil­nah­me der Gläu­bi­gen zu för­dern.“ (Nr. 14)

Eben­so wird der Grund­satz der getreu­en Über­set­zung lit­ur­gi­scher Tex­te pro­fi­liert. Die Treue gegen­über dem „Ori­gi­nal­text, soweit mög­lich, ganz voll­stän­dig und ganz genau […] ohne Aus­las­sun­gen und Zusät­ze, was den Inhalt betrifft, und ohne Para­phra­sen oder Erklä­run­gen“ (LA 20) ergänzt das Dekret in Nr. 20  um die getreue Beach­tung der Regeln der Ziel­spra­che und des Ver­ständ­nis­ses der Mitfeiernden:
„20. Gemäß ca. 838 § 3 haben ‚die Bischofs­kon­fe­ren­zen […] Über­set­zun­gen der lit­ur­gi­schen Bücher in die Volks­spra­chen getreu und ange­mes­sen zu besor­gen.’ Das Adverb ‚getreu’ ver­langt nach einer drei­fa­chen Treue: ers­tens gegen­über dem Ori­gi­nal­text, zwei­tens gegen­über der jewei­li­gen Volks­spra­che, in die über­setzt wird, und schließ­lich gegen­über der Anpas­sung eines Tex­tes, der aus einem Voka­bu­lar der bibli­schen Offen­ba­rung und der lit­ur­gi­schen Tra­di­ti­on geformt ist, an das Ver­ständ­nis des Vol­kes, für das er bestimmt ist. 

„40. Das Copy­right der in der Volks­spra­che publi­zier­ten lit­ur­gi­schen Bücher und Tex­te hat die Bischofs­kon­fe­renz inne. […]“
Das Dekret „Post­quam Sum­mus Pon­ti­fex“ ergänzt das im Sep­tem­ber 2017 erlas­se­ne Motu pro­prio „Magnum Princi­pi­um“. Damals hat­te Papst Fran­zis­kus den Bischofs­kon­fe­ren­zen mehr Ver­ant­wor­tung für die Über­set­zung lit­ur­gi­scher Tex­te und Bücher übertragen.

 Dekret „Post­quam Sum­mus Pontifex“

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